„Es ist ein Affront gegenüber den Ärztinnen und Ärzten, dass sie, verglichen zu anderen Mitarbeitern, mit einer deutlich niedrigeren Tarifdynamik abgespeist werden sollen, während man ihnen gleichzeitig substantielle Verbesserungen bei der Arbeit zu ungünstigen Zeiten verweigert“, sagte Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes. „Gerade für junge Ärztinnen und Ärzte ist die im Vergleich zu anderen Tarifbereichen, beispielsweise den kommunalen Kliniken, konkurrenzlos ungünstige Abgeltung der Nacht- und Bereitschaftsdienste eine nicht hinnehmbare Schlechterstellung. Faktisch zahlen die Ärztinnen und Ärzte die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten aus eigener Tasche“, so Dr. Botzlar weiter.
„Das weitere Vorgehen des Marburger Bundes wird darauf angelegt sein, Bewegung in die starre Haltung der Arbeitgeber zu bringen. Wir werden in den nächsten Wochen darüber zu befinden haben, welche zusätzlichen Forderungen wir für die Zeit nach Ablauf der Kündigungsfrist erheben werden. Den Arbeitgebern muss bewusst sein, dass es jetzt nicht billiger, sondern teurer wird“, stellte Rolf Lübke, Verhandlungsführer des Marburger Bundes fest.
Die Große Tarifkommission des Marburger Bundes hatte gestern beschlossen, den Tarifvertrag mit den BG Kliniken insgesamt und fristgerecht zum 31. Dezember 2020 zu kündigen.
Die Mitgliederinformation vom 30.09.2020 für Ärztinnen und Ärzte im Geltungsbereich des TV-Ärzte BG Kliniken finden Sie hier.