Nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst sollen Fachärztinnen und Fachärzte in den Gesundheitsämtern ab 1. März 2021 eine Zulage in Höhe von monatlich 300 Euro erhalten, andere Ärztinnen und Ärzte in den Ämtern gehen leer aus. „Junge Ärztinnen und Ärzte, die ihre Weiterbildung absolvieren, werden sich kaum für den ÖGD entscheiden, wenn sie gegenüber einer Tätigkeit im stationären oder ambulanten Bereich massive Gehaltsverluste in Kauf nehmen müssen. Nur mit einem echten Ärzte-Tarifvertrag lassen sich die bestehenden Unterschiede in der Vergütung dauerhaft ausgleichen. Zulagen sind kein Ersatz für ordentliche Tarifgehälter“, bekräftigte Johna.
Mit der jetzt vereinbarten Zulage wird nicht annähernd die Lücke zu den vom Marburger Bund verhandelten Ärztegehältern geschlossen, die in Krankenhäusern und im Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) gezahlt werden. Fachärztinnen und Fachärzte im ÖGD verdienen teilweise 1.500 Euro brutto im Monat weniger als ihre Kollegen in den Kliniken oder im MDK. „Der milliardenschwere Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst gibt den kommunalen Arbeitgebern genug Möglichkeiten, die Tarifsituation der Ärztinnen und Ärzte im ÖGD nachhaltig zu verbessern. Wir fordern die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände deshalb erneut auf, endlich mit uns an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zu einem Ärzte-Tarifvertrag gibt es keine Alternative. Ohne ihn wird der ÖGD personell weiter ausbluten“, so die MB-Vorsitzende.
„Zu einem Ärzte-Tarifvertrag im ÖGD gibt es keine Alternative“
Pressemitteilung
Susanne Johna: Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst bleibt meilenweit hinter den Erwartungen der Ärztinnen und Ärzte in den Gesundheitsämtern zurück
26.Oktober
2020
Zu einem Ärzte-Tarifvertrag im ÖGD gibt es keine Alternative