In einem ersten Schritt sollten die vorhandenen Kapazitäten an den bestehenden 36 staatlichen Medizinischen Fakultäten sofort wieder um 1.000 Studienplätze für Humanmedizin erhöht werden. In einem weiteren Schritt soll die Zahl der Studienplätze hierzulande auf dann insgesamt 5.000 zusätzliche Plätze erhöht werden. Hierfür müssen die notwendigen Strukturen und Kapazitäten geschaffen und finanziert werden.
Deutschland hat zu wenig medizinischen Nachwuchs, um für die Zukunft gut gewappnet zu sein. Aktuell gibt es bundesweit etwa 10.750 Studienplätze. Vor 1989 waren es noch 16.000. Deutschland liegt derzeit mit einer Zahl von zwölf Medizinabsolventen je 100.000 Einwohner deutlich unter dem OECD-Schnitt von 13,1 je 100.000, bilanziert das Bundesamt für Statistik.
Nach dem massiven Abbau der Studienplatz-Kapazitäten im Zuge der deutschen Wieder-vereinigung ist seit vielen Jahren im deutschen Gesundheitswesen der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten nicht mehr durch die gut 10.000 jährlichen Absolventen aller Medizinischen Fakultäten hierzulande zu decken. Selbst durch die ethisch fragwürdige Abwerbung von Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland ist der Mangel an Ärztinnen und Ärzten nicht zu lösen.
Angesichts der Altersstruktur der Ärzteschaft, des zukünftigen medizinischen Fortschritts und der demografischen Entwicklung der Bevölkerung ist zudem damit zu rechnen, dass der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten in den nächsten Jahren kontinuierlich weiter steigen wird. Die statistischen Zahlen der Ärztekammern sprechen eine deutliche Sprache.