• MB kritisiert die Organisation des Impfens in Hessen

    Pressemitteilung
    Covid-19
    26.Januar 2021
    Keine einheitlichen Verträge, unterschiedlicher Stundenlohn und Unsicherheit bei der Haftung

    Frankfurt. Der Marburger Bund Hessen kritisiert die uneinheitliche Organisation des Impfens in Hessen. Jede Kommune oder Landkreis organisiert das Impfen vor Ort unterschiedlich und beauftragt dafür verschiedene Organisationen, wie Wohlfahrtsverbände, Zeitarbeitsfirmen oder auch Eventagenturen. Diese bieten den Ärztinnen und Ärzte verschieden ausgestaltete Verträge an, mit zum Teil erheblich unterschiedlichen Stundensätzen, die von 36 bis 120 Euro variieren. Vom Ministerium sind 120 Euro brutto für Impfärzte zugesagt, um so die dringend benötigten Mediziner zu rekrutieren. „Warum gibt es in Hessen so unterschiedliche Verträge deren Bedingungen impfbereite Ärztinnen und Ärzte verunsichern und wohin fließt die Differenz des Honorars?“, hinterfragt Dr. Susanne Johna, Landesverbandsvorsitzende des Marburger Bundes Hessen.

    Zudem sind weitere Bedingungen ungeklärt, die unter anderem die Haftung der Ärztinnen und Ärzte betreffen. So ist vom Land zwar die so genannte Amtshaftung zugesagt worden, das reicht aber nicht aus, um diejenigen, die aus der Pandemie helfen sollen, vollständig haftungstechnisch abzusichern. „Es kann nicht sein, dass die Ärztinnen und Ärzte, die die Impfkampagne unterstützen wollen, sich selbst um ihre Absicherung kümmern müssen“, sagt Johna.

    „Anstatt die Ärztinnen und Ärzte im Regen stehen zu lassen, wären hier einheitliche Regelungen wichtig, um das Engagement der Ärztinnen und Ärzte nicht zu bremsen. Es stellt sich auch die Frage, warum es in anderen Bundesländern möglich ist, die Abläufe zentral über die Kassenärztliche Vereinigung mit einheitlichen Verträgen und Honoraren für Ärztinnen und Ärzte zu organisieren, das in Hessen aber nicht der Fall ist,“ so Johna weiter.