Der Ärzteverband hat hierzu zur Auftaktveranstaltung ein Positionspapier vorgelegt, das sinnvolle Vorschläge für eine Neujustierung der Krankenhausversorgung in Sachsen enthält. Demnach sollen Krankenhäuser in ländlichen Regionen zu integrierten Gesundheitsversorgern werden. Sie sind zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung unverzichtbar. Die Angebote medizinischer Versorgung müssen gebündelt, Kooperationen und Vernetzung gefördert werden.
Gut ausgebildete Fachärzte sind nicht nur in Zeiten des Ärztemangels ein Eckpfeiler der Zukunftssicherung der Krankenhäuser in Sachsen. Krankenhäuser, an denen ärztliche Weiterbildung erfolgt, sind daher bei der Krankenhausplanung besonders zu berücksichtigen.
Die Finanzierung notwendiger Krankenhausinvestitionen ist eine öffentliche Aufgabe. Die Bundesländer und der Bund müssen eine ausreichende Finanzierung der Investitionskosten zukünftig gemeinsam durch eine gesetzlich verankerte Mindestförderung sicherstellen.
Gesundheit ist kein marktwirtschaftlich verhandelbares Gut! Eine fortschreitende Privatisierung der Krankenhäuser ist aus Sicht des Marburger Bundes zu vermeiden. Eine „werteorientierte“ Medizin, in der Arbeitsbedingungen den Ärztinnen und Ärzten genug Zeit für die Patienten lassen, ist gesetzlich zu verankern. Die Leitung der Krankenhäuser darf nicht weiter allein von kaufmännischen Aspekten geprägt werden.
Der Marburger Bund ist sehr zuversichtlich, dass im Gesetzesentwurf wichtige Positionen der angestellten Ärztinnen und Ärzte berücksichtigt werden, um die Gesundheitsversorgung in Sachsen zukunftssicher zu gestalten.
Schwer zu verstehen ist in diesem Zusammenhang, dass die Vertreter der in den sächsischen Krankenhäusern tätigen Ärztinnen und Ärzte nicht an allen Veranstaltungen der Zukunftswerkstatt teilnehmen können. Die Krankenhausgesellschaft Sachsen hatte dem Marburger Bund Landesverband eine Teilnahme an der von ihr im Rahmen der Zukunftswerkstatt ausgerichteten Veranstaltung verweigert. Dies ist für den Ärzteverband, der stets seine Gesprächsbereitschaft signalisiert hat und vom Sozialministerium ausdrücklich zur Mitarbeit eingeladen wurde, nicht nachvollziehbar und lässt an der Transparenz des Prozesses und leider auch an dem Format einer Zukunftswerkstatt zweifeln.