Eine optimale medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten sowohl in Friedens- wie in Einsatzzeiten ist nur durch einen eigenständigen medizinischen Organisationsbereich mit fachlich unabhängigen Ärztinnen und Ärzten zu gewährleisten, für die zuallererst die Gesundheit und das Wohl ihrer Patienten im Vordergrund stehen. Der Sanitätsdienst versorgt die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr auf dem gleich hohen Niveau, wie es auch die Zivilbevölkerung in Deutschland gewohnt ist.
Neben der Regelversorgung bewährte sich der Sanitätsdienst in zahlreichen Auslandseinsätzen und förderte dabei die Reputation der Bundeswehr in der Welt nachhaltig. In der aktuellen Pandemie unterstützt der Sanitätsdienst an vielen Stellen, u.a. den Öffentlichen Gesundheitsdienst, der aufgrund seiner defizitären personellen Aufstellung ihm übertragene Aufgaben allein nicht bewältigen konnte.
Mit der Bundeswehrreform soll laut Eckpunktepapier das Ziel verfolgt werden, „die sanitätsdienstliche Leistungserbringung für umfassend einsatzbereite Streitkräfte insgesamt zu stärken“. „Wer dieses Ziel verfolgt, sollte darauf verzichten, eine effiziente, an der Medizin orientierte und mit hoher Reputation ausgestattete Struktur aufzugeben“, sagte Ehl.
Der Marburger Bund appelliert daher an die Bundeswehrführung und die Politik, die für das medizinische Wohl der Soldinnen und Soldaten bewährten Strukturen, insbesondere die durchgängige ärztliche Entscheidungskompetenz in allen medizinischen Fragen, unbedingt zu erhalten.