• Hauptversammlung Niedersachsen

    Vorsitzende und Vorstand bestätigt
    21.Mai 2021
    Hannover
    (swa). Die Hauptversammlung des Marburger Bundes Niedersachsen hat am 28. April den gesamten Landes-vorstand wiedergewählt. Die beiden Vorsitzenden Hans Martin Wollenberg und Andreas Hammerschmidt durften sich über eine Bestätigung von fast 95 Prozent freuen.

    Zu Beginn gedachten die Delegierten der seit der letzten Hauptversammlung Verstorbenen. Der Erste Vorsitzende Hans Martin Wollenberg erinnerte dabei besonders an die Kolleginnen und Kollegen, die durch die  Corona-Pandemie aus dem Leben gerissen wurden.

    Niedersachsens wiedergewählte Ärztekammerpräsidentin Dr. Martina Wenker bedankte sich in ihrem Grußwort für die erfolgreiche Wahlkampagne und die Unterstützung des Landesverbandes.

    In seinem Tätigkeitsbericht forderte Hans Martin Wollenberg bessere Arbeitsbedingungen für das Klinikpersonal. Er zeigte sich alarmiert, dass nach einer aktuellen Studie ein Drittel der Intensivpflegekräfte und knapp ein Fünftel der ärztlichen Kollegen auf Intensivstationen überlegten, ihre Tätigkeit aufzugeben.

    „Die Arbeitsbelastung in den Klinken hat durch die Pandemie nochmals zugenommen. Wir erwarten von der Landesregierung entschlossene, klare und schnelle Schritte, um die Beschäftigten in den Kliniken endlich zu entlasten. Die Pandemie hat schmerzhaft unterstrichen: ohne Ärztinnen und Ärzte und ohne Pflegekräfte läuft keine medizinische Versorgung. Hier kann und darf nicht mehr gespart werden. Hier muss ausgebildet werden. Das gilt für die Pflege und für den ärztlichen Dienst“, betonte Wollenberg.

    Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen appellierte: „Wir brauchen für alle niedersächsischen Kliniken eine angemessene Personalreserve. Die medizinischen Fakultäten in Göttingen, Hannover und Oldenburg müssen zudem umfassend finanziell gestärkt werden.“

    Da immer mehr Häuser beim ärztlichen Dienst sparten, werde der Druck weiter wachsen, hieß es aus den Reihen der Delegierten. Für den Landesverband werde damit ein weiter steigendes Beratungsaufkommen einhergehen. Die kontinuierlichen Analyse der Fallzahlen in der Geschäftsstelle seit 2017 belegt bereits für die letzten Jahre den überproportional und kontinuierlich steigenden Beratungsbedarf durch die MB-Juristen und schlägt sich in stetig wachsenden Überstunden nieder. Durch personelle Verstärkung soll hier nun Entlastung geschaffen werden. Die Delegierten stimmten auch unter diesem Aspekt einer Reform der Beitragsstruktur mit großer Mehrheit zu.

    Im weiteren Verlauf der Online-Sitzung entschieden die Mediziner turnusgemäß über die Führungsspitze des Verbandes: Im Amt des Ersten Vorsitzenden bestätigten sie Hans Martin Wollenberg mit 94,64 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen. Für den Psychiater aus Rinteln ist es seit 2015 die vierte Amtszeit. Der Notfallmediziner Andreas Hammerschmidt aus Hannover wurde mit 94,55 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen als Zweiter Vorsitzender wiedergewählt.

    Als Beisitzer im Landesvorstand bestätigten die Delegierten Johanna Grimme (Neustadt am Rübenberge), Anke Hillebrecht (Göttingen), Kai Johanning (Hannover), Gerd Kappelmann (Hannover) und Stefan Preuße (Göttingen). Die Legislaturperiode des Leitungsgremiums umfasst zwei Jahre. Die Hauptversammlung wählte zudem die Tarifkommission des Landesverbandes und entlastete Vorstand und Geschäftsführung.

    Mit großem Bedauern quittierten die Delegierten den bevorstehenden Wechsel des langjährig engagierten Delegierten Detlef Schmitz in den Landesverband Sachsen-Anhalt und dankten ihm für seinen Einsatz für den Marburger Bund Niedersachsen.

    Pandemiebedingt kamen die Delegierten erneut virtuell zusammen, Abstimmungen wurden elektronisch vorgenommen. Wie bei vielen anderen Sitzungen in den zurückliegenden Monaten verzeichnete der Landesverband eine erfreulich rege Beteiligung und musste angesichts der lebendigen Debatte einige Tagesordnungspunkte auf die nächste Hauptversammlung vertagen.

    „Wir werden auch künftig auf einen guten Mix aus Online- und Präsenz-Formate setzen. In einem Flächenland wie Niedersachsen erleichtern wir insbesondere Mitgliedern, die weiter entfernt wohnen, auf diese Weise die Teilnahme“, erklärt Andreas Hammerschmidt. Klar ist für ihn aber auch: „Ein Online-Termin kann den persönlichen Kontakt nicht ersetzen.“