„Unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Renditeanforderung auf die Deckungsrückstellung betrug die Rendite sogar 4,3 Prozent.“ Damit lag die Rendite auch im Krisenjahr 2020 oberhalb des Rechnungszinses von vier Prozent in der Grundversorgung: „Das ausgezeichnete Ergebnis habe ich Ihnen bereits im vorigen Jahr versprochen. Und diese Prognose ist eingetreten. Wir verdanken das Resultat einer vorausschauenden Anlagestrategie, die chancenorientiert, opportunistisch und vor allem abseits ausgetretener Pfade auf nachhaltige Geschäftsmodelle mit Entwicklungspotenzial setzt“, berichtete Prof. Dr. med. Ingo Flenker weiter.
Die ÄVWL hat im Jahr 2020 insgesamt 2.522 neue Mitglieder aufgenommen. „Hier kommt das große Vertrauen in unsere Ärzteversorgung zum Ausdruck.“ Die Beitragseinnahmen stiegen in der Grundversorgung von 530,2 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 549 Mio. Euro im Vorjahr. Eine Steigerung um 3,5 Prozent. Die Beitragsproduktivität – also die Steigerung der von jedem aktiven Mitglied durchschnittlich gezahlten Versorgungsabgabe – betrug 2,2 Prozent.
Der Rohüberschuss von 374 Mio. Euro fließt – mit einstimmiger Zustimmung der 5. Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe – angesichts der unkalkulierbaren wirtschaftlichen Entwicklung in die Rücklagen, um diese angemessen zu stärken.
„Die Anwartschaften und Renten sollen vielmehr auf dem konstant hohen Niveau gesichert werden. Die Coronakrise hat uns eines gelehrt, nur eine verantwortungsvolle Reservenpolitik ermöglicht es uns einerseits, in volatilen Zeiten wie diesen gegenüber Schwankungen am Kapitalmarkt gewappnet zu sein. Anderseits versetzt sie uns in die Lage, weiterhin eine ertragsorientierte Anlagepolitik unter Inkaufnahme von kalkulierbaren Risiken zu betreiben. Dies ist auch, nein, gerade in Zeiten der Krise elementar.“
„Das wir Ihnen diese soliden Zahlen vorlegen können, verdanken wir einer gemeinschaftlichen Kraftanstrengung, die zeigt: auch in schweren hält das Versorgungswerk an seinen Leitmotiven „Verlässlichkeit“, „Stabilität“ und „Zukunftsfähigkeit“ fest. Der hohen Widerstandsfähigkeit haben wir mit einer langfristig angelegten Reservenpolitik in der Vergangenheit den Weg geebnet. Diese ist essenziell im Hinblick auf die zukünftige Erfüllung unseres Leistungsversprechens, schloss Prof. Dr. med. Ingo Flenker.