Manches wurde bei den jüngsten Tarifabschlüssen erreicht. Familienfreundliche Strukturen bedeuten Planbarkeit, mehr Transparenz und Kreativität für den beruflichen Lebensweg. Warum? Eine Familie gründen zu können, die neben dem Arztalltag nötige Zeit für die Kinder und den Partner zu haben, ein wesentliches Bedürfnis der meisten Menschen. Ein Fakt, der auch die Berufswahl beeinflusst.
Attraktive Arbeitsbedingungen für Frauen und Männer zu schaffen, stellt eine notwendige Anpassung an gesellschaftliche Entwicklungen dar. Um es klar zu sagen: Es ist der einzige Weg, auf dem auch Kliniken fachlich qualifiziertes und engagiertes Personal heute noch gewinnen können. Darin unterstützt der Marburger Bund junge Ärztinnen und Ärzte.
Neben strukturellen Änderungen in Kliniken müssen aber auch die Rahmenbedingungen geändert werden: Wir brauchen flexiblere Betreuungszeiten für Kinder. Es bedarf weiterer wegweisender Initiativen. Impulse kommen oft von uns Ärztinnen und Ärzten.
Es ist ein wesentliches Anliegen des Marburger Bundes, diesen Wunsch nach Familienzeit – sei es für die eigenen Kinder oder für zu betreuende Angehörige – zu fördern und zu realisieren. Neben der verbesserten Familienfreundlichkeit müssen Frauen unabhängig von ihrem familiären Stand stärker gefördert werden. Es müsste selbstverständlich sein, berufliche Kompetenz geschlechterunabhängig zu fördern.
Zwei von drei Studienanfängern im Fach Humanmedizin sind weiblich. Viele Artikel, Symposien und Gremien widmen sich der „Feminisierung der Medizin“. Mehr neue Wege zur Vereinbarkeit von Familie und beruflichem Fortkommen werden benötigt. So muss unserer Ansicht nach für Teilzeitbeschäftigte die Weiterbildung noch flexibler und planbarer möglich werden.
Frauen gehören stärker als bisher in Führungspositionen. Der Frauenanteil liegt bei nur elf Prozent. Eine Karriere muss auch Frauen mit Familie möglich sein. Die Förderung von Frauen in Kliniken ist keine Forderung nach Besserstellung oder Sondervergünstigung. Sie stellt für die Krankenhäuser vielmehr eine Chance dar, in fachlicher Hinsicht auf Fragen gute Antworten zu bekommen.
Noch nutzen wir die ausgezeichneten Qualifikationen von Ärztinnen zu wenig. Beziehen wir Ärztinnen doch selbstverständlich mit ein! Bei dieser Kammerwahl vertritt übrigens nur der Marburger Bund die besonderen Interessen junger angestellter und beamteter Ärztinnen und Ärzten mit Familie und Kindern. Es gibt somit gute Gründe, unsere Marburger-Bund-Listen Mitte Oktober mit Ihren beiden Stimmen für die Herausforderungen der nächsten fünf Jahre zu stärken. Gemeinsam können wir mehr bewegen.