Mit großer Mehrheit forderten die Teilnehmenden eine Impfpflicht für alle Bürgerinnen und Bürger, bei denen keine medizinischen Kontra-Indikationen gegen eine Impfung vorliegen. Wichtig sei es, die Zahl der geimpften Menschen zu steigern und vor allem den Schutz der Geimpften durch schnelle Booster-Impfungen und ausreichenden Impfstoff zu gewährleisten. Bisher ungeimpfte Erwachsene und vor allem Personen, die im Gesundheitssystem oder in Kindergärten und Schulen tätig seien, müssten sich jetzt impfen lassen, um einen erneuten Lockdown mit allen damit einhergehenden Belastungen, vor allem für junge Menschen und Familien, zu verhindern.
„Die Impfungen sind unser Weg aus der Pandemie – eine andere, bessere Exit-Strategie ist nicht in Sicht“, hieß es in der Forderung.
„Vor einem Jahr warteten wir noch sehnsüchtig auf die Impfung”, erinnert sich Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Heute wissen wir, dass nicht die Verfügbarkeit des Impfstoffes, sondern die Bereitschaft der Menschen, sich impfen zu lassen, die weitaus größere Herausforderung für uns in dieser Pandemie ist. Andere Teile der Welt können davon nur träumen. Die Kommunikation um Impfung und weitere Schutzmaßnahmen muss in den nächsten Monaten stärker in den Fokus der verantwortlichen Akteure rücken”, fordert Hammerschmidt, der der Kammerversammlung seit rund einem Jahr angehört.
Darüber hinaus wurden Beschlüsse zur Beitragsordnung, zum Neubau des Kammergebäudes, zur Bilanz und Jahresrechnung für das Jahr 2020 und zum Haushaltsplan 2022 getroffen. „Das Jahr 2021 hat die Kammer unter erschwerten Bedingungen der Pandemie gut bewältigt, insbesondere gut gehaushaltet und mit hohem Einsatz den Neubau unseres Kammergebäudes fortgeführt” resümiert Hans Martin Wollenberg. Der Erste Vorsitzende des Marburger Bundes Niedersachsen war als Delegierter der Ärztekammer zum Jahresbeginn in den Vorstand der Ärztekammer Niedersachsen gewählt worden war.