Christian Twardy, stellvertretender MB-Hauptgeschäftsführer und Leiter des MB-Tarifreferates bilanzierte hierzu in der MBZ 05/2021: „Das System der kollektiven Rechtssetzung der Caritas führt (zumindest für Ärztinnen und Ärzte) im Vergleich mit dem referenzierten Tarifvertrag TV-Ärzte/VKA zu tendenziell schlechteren Ergebnissen, es ist aufgrund seiner Strukturen langsamer und weniger agil. Vor allen Dingen ist es aber nicht geeignet, eine Dynamik zu entfalten, die notwendig ist, um konfliktäre Situationen zu überwinden und damit ein wirksames Gegengewicht zur Arbeitgeberseite zu bilden.“
Das Engagement für die MB-Mitglieder ende damit aber nicht. Langfristig bleibe das Ziel, das untaugliche System des Dritten Wegen abzuschaffen und stattdessen ein funktionierendes Tarifvertragssystem zu etablieren.
Dennoch, die Arbeit der letzten fünf Jahre war nach Ansicht von Dr. Gerd Kappelmann, der den Marburger Bund in der Regionalkommission Nord vertreten hat, nicht vergebens: „Wir haben erreicht, dass wir bei Tarifgestaltung als Gewerkschaft mitwirken konnten. Der TV-Ärzte/VKA konnte auf den gesamten Caritasbereich ausgeweitet werden. Er gilt jetzt auch im Caritasbereich für Ärztinnen und Ärzte, die nicht klinisch tätig sind. Wir konnten Einfluss nehmen, Verständnis für unsere Berufsgruppe bei den anderen Berufsgruppen wecken und haben ein gutes Miteinander erlebt. Dadurch, dass wir präsent waren, wurden wir Ärztinnen und Ärzte anders wahrgenommen, konnten unsere Meinung und die speziellen Probleme der im Krankenhaus Tätigen direkt in die Diskussionen einfließen lassen. Das ist jetzt leider nicht mehr so, draußen ist eben draußen“, bedauert er.
Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen erklärt: „Wir danken Dr. Gerd Kappelmann für seinen Einsatz und den weiteren Mitgliedern der RK Nord für die gute Zusammenarbeit.“