„Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister hat kürzlich mitgeteilt, dass die klinischen Ausbildungskapazitäten an der Uni Mainz ausgeschöpft sind. Somit sei eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze im Bereich Humanmedizin laut Landesregierung nicht möglich. Fakt ist aber, dass wir dringend mehr ausgebildete Ärztinnen und Ärzte brauchen. Nachwuchs wird händeringend gesucht.“
„Allein in den Krankenhäusern besteht aktuell ein Nachbesetzungsbedarf von 1000 Stellen, 40 Prozent der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind 60 Jahre alt oder älter und fehlen uns in den nächsten Jahren mit Eintritt ins Rentenalter. Wir müssen deshalb das notwendige Geld in die Hand nehmen und die fehlenden Ausbildungskapazitäten mit einer zweiten Medizinischen Fakultät schaffen.“
Der Ärztemangel, so Dr. Gensch, zeichne sich seit Jahrzehnten ab. Bereits Anfang der 2000er Jahre habe die Landesärztekammer vor einem drohenden Mangel bei den nachzubesetzenden Stellen gewarnt. Allerdings habe die Landesregierung, seinerzeit insbesondere die damalige Sozialministerin Dreyer, das stets negiert.
Angesichts der zunehmenden Verschärfung der Situation zeige sich nun, gut 20 Jahre später, wie gerechtfertigt die Warnungen und die Forderungen der CDU-Landtagsfraktion waren. „Die Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung, besonders im ländlichen Raum, ist ein wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge und muss Priorität haben.“
„Voraussetzung hierfür sind genügend Ärzte. Das geht ganz offensichtlich nur über eine deutliche Erhöhung der Zahl der Studienplätze. Mangelverwaltung hilft uns nicht weiter, notwendig ist Handeln und damit Abhilfe. Und es muss schnell gehandelt werden, denn die Ausbildung dauert mindestens sechs Jahre. Jedes weitere Zögern, verschärft die Lage. Deshalb muss die zweite Medizinische Fakultät jetzt geschaffen werden.“
Abschließend weist Dr. Gensch, der selbst als Arzt in eigener Praxis arbeitet, darauf hin, dass andere Bundesländer im bundesweiten Vergleich mehr in die Medizinerausbildung investieren: „Gemessen an der Bevölkerungsgröße ist ein zweiter Medizinstandort kein Luxus, sondern nur folgerichtig. Geld, das wir in die Gesundheitsversorgung der Menschen investieren, ist gut angelegtes Geld.“