Die 139. Hauptversammlung des Marburger Bundes appelliert an die Regierungsfraktionen, auf Grundlage eines neuen Gesetzentwurfes mit den Beteiligten in der Ärzteschaft in eine Diskussion über die Herausforderungen der Notfallversorgung einzutreten. Im Koalitionsvertrag ist eine umfassende Reform der Notfallversorgung angekündigt.
„Entscheidend wird es sein, in Zeiten des bereits bestehenden Fachkräftemangels und des zunehmenden Ausscheidens der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Berufsleben unnötige Doppelkontakte der Notfallpatienten zu vermeiden“, heißt es in einem Beschluss der Delegierten des größten deutschen Ärzteverbandes. Der Marburger Bund hält eine Neuordnung der Notfallversorgung für dringend geboten und hat dazu Lösungsvorschläge vorgelegt, die er gemeinsam mit der Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) vor dem Hintergrund der weiteren Entwicklungen aktualisiert hat.
Bei der ebenfalls vorgesehenen Strukturreform im Krankenhausbereich fordert der Marburger Bund, Finanzierung und Planung gleichermaßen anzugehen. Bund und Länder müssten ihre Aufgaben in der Daseinsvorsorge durch eine aktive Krankenhausplanung und eine darauf ausgerichtete Neustrukturierung der Finanzierung wahrnehmen. Dabei kommen der Strukturqualität und Personalausstattung eine zentrale Rolle zu.