Sinan, bitte erzähle uns zum Einstieg ein bisschen von dir.
Mein Name ist Sinan. Ich bin 20 Jahre alt und studiere Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, mittlerweile im 6. Semester. Damit erfülle ich mir einen großen Traum, den ich bereits als Schüler hatte. In meiner Freizeit bin ich Team-Sportler, ich spiele Handball. Ich bin auch leidenschaftlicher Handball-Fan und drücke stets den Recken aus Hannover-Burgdorf die Daumen.
Du bist seit letztem Herbst Mitglied im Sprecherrat der Medizinstudierenden des Marburger Bundes. Was hat dich motiviert, dich zu engagieren? Und warum hast du dich für den Sprecherrat entschieden?
Ausschlaggebend für mein Engagement beim MB war mein erstes klinisches Praktikum, während dessen ich mit einer Ärztin ins Gespräch kam, die Mitglied im MB ist. Hier habe ich von der Möglichkeit gehört, sich studentisch im Verband einzusetzen. Es macht mir Freude, schon jetzt Einblicke in Fragestellungen zu bekommen, die mich später beruflich begleiten werden. Als Verbindungsstück zwischen Studierendenschaft und dem Bundesverband stellt der Sprecherrat der Medizinstudierenden eine super Möglichkeit dar, auch Belangen von Medizinstudierenden öffentlich Gehör zu verschaffen.
Wofür setzt du dich besonders ein?
Als Student liegen mir selbstverständlich vor allem die studentischen Themen sehr am Herzen, wie zum Beispiel eine gute Lehre an medizinischen Fakultäten. Die Coronapandemie hat gezeigt, dass Präsenzlehre weiterhin integraler Bestandteil des Medizinstudiums bleiben muss. Unterricht am Krankenbett, Praktika und Famulaturen sind auch durch die besten Online-Formate nicht zu ersetzen und müssen daher schnellstmöglich wieder Eingang in das Studium finden, sofern noch nicht geschehen. Trotzdem erachte ich es auch für wichtig, eine didaktisch wertvolle digitale Lehre weiter voranzubringen. Nicht zuletzt ist es mir ein besonderes Anliegen, die Arbeitsbedingungen für Studierende (also für die Ärzt*innen von morgen) bei Praktika und Famulaturen nachhaltig positiv mitzugestalten.
Welche Eindrücke hast du im Sprecherrat und auch beim Marburger Bund generell bisher gewonnen?
Ein großer Vorteil, den wir als Sprecherrat der Medizinstudierenden haben, ist die Möglichkeit des Austauschs über Hochschulgrenzen hinweg. Auf diese Weise haben wir einen Überblick darüber, was Medizinstudierende verschiedener Universitäten aktuell beschäftigt und können darauf gezielt eingehen. Besonders gut gefällt mir am Marburger Bund, dass alle immer ein offenes Ohr für studentische Anliegen haben. So bringen wir als Sprecherrat regelmäßig Anträge in die Hauptversammlungen des MB ein, die dort diskutiert werden. Dies stellt ein mächtiges Instrument für uns dar.
Welche Themen beschäftigen dich und deine Mitstreiter*innen im Sprecherrat gerade?
Wir haben uns jüngst viel mit der universitären Lehre während der Coronapandemie auseinandergesetzt, und auch, wie diese bundesweit von Medizinstudierenden empfunden wurde. Aber auch Themen fernab von Corona diskutieren wir im Sprecherrat, hier sind beispielsweise die immer noch zu geringen Studienplatzzahlen vor dem Hintergrund des Ärzt*innenmangels zu nennen. Ein weiteres Anliegen des Sprecherrates ist eine angemessene Vergütung im Praktischen Jahr (PJ), einen entsprechenden Antrag konnten wir auf der letzten Hauptversammlung in Bremen erfolgreich einbringen. Ich denke, schon aus diesem Umriss ist ersichtlich, wie vielfältig unsere Arbeit im Sprecherrat ist!
Wie gestaltet sich dein Engagement konkret?
Im Sprecherrat der Medizinstudierenden treffen wir uns halbjährlich zu unseren offiziellen Sprecherratsversammlungen, um uns über wichtige Themen auszutauschen und uns auf die Hauptversammlungen des MB vorzubereiten. Dazwischen treffen wir uns im monatlichen Rhythmus, um neue Themen und Entwicklungen zu besprechen, die uns bewegen. Als MHH-Student bringe ich dabei unter anderem Belange und Sorgen der Studierendenschaft der MHH, die an mich herangetragen werden, in die Sprecherratssitzungen ein. Besonders wichtig ist es mir persönlich auch, über medizin-politische Themen informiert zu bleiben und mir eine Meinung zu bilden, um darüber auch konstruktiv diskutieren und mitgestalten zu können.
Was würdest du anderen Studierenden raten, die sich gerne beim Marburger Bund engagieren würden, aber noch zögern?
Jeder, der sich auf bundesweiter Ebene für die Lehr- bzw. Arbeitsbedingungen von Medizinstudierenden und auch von Ärzt*innen einsetzen möchte, ist beim Marburger Bund genau richtig. Dabei beschränken sich die Tätigkeiten und Erfahrungen nicht nur darauf, das zukünftige Medizinstudium mitzugestalten, sondern umfassen auch das Kennenlernen der Arbeitswelt als Klinikarzt. Das betrifft Themen wie Weiterbildungsmöglichkeiten, Arbeitszeitenregelungen und Tarifpolitik.
Gibt es noch etwas, das du gerne mitteilen würdest?
Gegenwärtig und zukünftig sicherlich noch mehr beschäftigt uns der Themenkomplex „Nachhaltigkeit“ mit dem Motto „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“ in besonderem Maße. Es wird wichtig sein, hier auch aus medizinischer Sicht zügig einige Antworten zu finden. Ich freue mich bereits jetzt auf den weiteren Austausch und viele interessante Gespräche!
Lieber Sinan, auch wir freuen uns auf den weiteren Austausch mit dir! Vielen Dank für das Gespräch und dein Engagement!
Das Gespräch führte Anna Dierking, MB Niedersachsen.
Du hast Interesse, dich als Studierende*r beim Marburger Bund Niedersachsen zu engagieren?
Wir freuen uns, dich kennenzulernen!
Anna Dierking, Ansprechpartnerin für Studierende beim MB Niedersachsen, dierking@mb-niedersachsen.de