Für uns gilt nicht Familie oder Beruf, sondern Familie und Beruf. Arbeitgeber müssen mehr familienfreundliche Arbeitszeitmodelle ermöglichen. Ärzt*innen mit Kindern und / oder in Teilzeit dürfen in der Weiterbildung nicht benachteiligt werden. Das Mutterschutzgesetz ist einzuhalten. Insbesondere das Recht auf eine individuelle Gefährdungsbeurteilung wird vielerorts nicht beachtet.
Schwangerschaft oder Mutterschutz bedeuten eben nicht automatisch ein vollständiges Beschäftigungsverbot und ein vollständiges Unterbrechen der Weiterbildung. Wir fordern von Arbeitgebern und Politik mehr Engagement bei der Schaffung von betriebsnahen Betreuungsplätzen, z. B. in Form von Betriebskitas, oder Unterstützung bei der Betreuungsplatzsuche.
Nicht zuletzt brauchen wir einen Paradigmenwechsel beim Thema Elternzeit: Wer Elternzeit nimmt, wird mancherorts immer noch belächelt oder muss mit Nachteilen im Klinikalltag zu rechnen. Eine bessere Krankenhausfinanzierung und eine bessere Personalausstattung sind überfällig, um mehr Entlastung für alle Beschäftigten zu schaffen.
Als Marburger Bund Niedersachsen treten wir weiter entschlossen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein: vor Ort, in der Kammer, gegenüber Arbeitgebern und Politik. Unsere Mitglieder, die sich an der Umfrage beteiligt haben, haben uns erschreckend viele Gründe genannt.