Der Marburger Bund ist bereits seit Juli 2017 bestrebt, für die Poliklinik einen arztspezifischen Tarifvertrag zu verhandeln. Das vom Marburger Bund klar definierte Ziel, Vergütungs- und Arbeitsbedingungen auf dem Niveau des TV-Ärzte Helios zu vereinbaren, wurde nun schlicht als „nicht Gewollt“ vom Tisch gewischt. Ob hier die Geschäftsführung der Poliklinik selbst oder der Konzern im Hintergrund die Richtung vorgibt, kann nur vermutet werden.
Die Arbeitsbedingungen in der Poliklinik richten sich nicht nach einem arztspezifischen Tarifvertrag, daher liegen die ärztlichen Gehälter deutlich unter dem, was in der Tariflandschaft üblich ist. So bestehen erhebliche Gehaltsunterschiede zu den Kolleginnen und Kollegen des Helios-Klinikums, welches sich mit der Poliklinik auf dem gleichen Gelände befindet, auch innerhalb der Poliklinik bestehen erhebliche Gehaltsunterschiede. Führt die Vergütung nach einem Tarifvertrag zu klaren, transparenten und fairen Vergütungsbedingungen, ist dies gerade in der Poliklinik nicht der Fall.
Die Haltung der Arbeitgeberseite, keine tariflichen Regelungen auf Helios-Niveau vereinbaren zu wollen, steht im klaren Gegensatz zur wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns. Die hervorragenden Unternehmensergebnisse mit einer erheblichen Steigerung von Umsatz und Gewinn bieten ausreichend finanziellen Spielraum für vernünftige Vergütungsstrukturen, nicht nur im stationären Bereich, sondern auch in der ambulanten Versorgung in den Polikliniken und Medizinischen Versorgungszentren.
Sollte die Arbeitgeberseite auch weiterhin nicht gesprächsbereit sein, werden hier wohl weitere Maßnahmen unausweichlich werden.
Ihr Marburger Bund
Landesverband Berlin/Brandenburg e.V.