Die Medizinstudenten-Olympiade Jakob Henle-Contest ist das Göttinger Spinoff des Paul Ehrlich-Contests, der jährlich alternierend an der Charité Berlin und der Universität Frankfurt stattfindet. In einem freundschaftlichen Wettstreit treten studentische Teams in mehreren Disziplinen gegeneinander an. Bei den Blickdiagnosen geht es um Schnelligkeit: Nach Anzeigen des Bildes muss möglichst schnell gebuzzert werden, um die richtige Lösung zu nennen. Für falsche Antworten gibt es Minuspunkte.
Auseinandersetzung mit klinischer Medizin außerhalb des Stundenplans
In der nächsten Runde stellen die Teilnehmenden ihr diagnostisches Können der Inneren Medizin unter Beweis: Nach dem Vorlesen einer Fallvignette können die Studierenden verschiedene Diagnostiken anfordern, die zur Lösung der kniffligen Fälle beitragen. Bei dieser Disziplin gibt es viele Punkte zu gewinnen, aber auch der Malus ist hoch. Als weitere Aufgaben warten die differentialdiagnostische Beurteilung eines Falles, eine praktische Aufgabe und das Lösen von Multiple Choice-Fragen im Jeopardy-Stil.
Geleitet wird der Contest von Dr. Axel Schunk, der – die schwere Buzzer-Anlage im Gepäck – von der Charité Berlin angereist ist. Eine fünfköpfige Jury aus erfahrenen Klinikern begleitete den Wettbewerb fachlich. Prof. Dr. Michael Koziolek und der aus Kempten angereiste Molekularpathologe Prof. Dr. Laszlo Füzesi zeigen sich begeistert vom Engagement und der Motivation der Studierenden.
Vorgeschmack auf internationalen Contest
Nach einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen schlägt das Team Dr. House knapp die Mannschaft Das diagnostische Quartett: Daniel Diaz-Gil, Eva Baier, Katharina Schäper und Simone Lieberknecht lösten zwei Fälle gleich im ersten Durchgang der Spielrunde. Dies beschert ihnen den ersten Platz und Gutscheine im Wert von insgesamt 50 Euro, jeweils zur Hälfte gestiftet vom Ärzteverein Göttingen und dem Marburger Bund Niedersachsen.
Nach fast drei Stunden Höchstkonzentration können bei der Siegerehrung alle lächeln. Der erste Jakob Henle-Contest an der UMG macht Lust auf mehr: Zum Beispiel den internationalen Paul Ehrlich-Contest mit 14 deutschsprachigen Fakultäten an der Universität Frankfurt im Juni 2017.