Mit Blick auf die zurückliegenden KV-Wahlen regte ÄKN-Präsidentin Martina Wenker in ihrem Grußwort für die nächste Wahl eine gemeinsame Liste angestellter Ärzt*innen an, damit diese 30 Prozent künftig auch ein Sprach- und Stimmrecht haben.
MB-Hauptgeschäftsführer Armin Ehl würdigte den Warnstreik der MD-Ärzt*innen in Hannover an diesem Tag. Er betonte: Insbesondere in Hinblick auf das Ausscheiden der Babyboomer-Generation müssten Zukunftsthemen sektorenübergreifend gedacht werden.
Die Delegierten durften auch Niedersachsens neuen Gesundheitsminister und MB-Mitglied Andreas Philippi begrüßen: „Es ist an der Zeit, dass eine Frau an die Spitze gehört“, betonte dieser mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen der Bundesärztekammer und die Kandidatur der MB-Bundesvorsitzenden Susanne Johna.
Das Gesundheitssystem brenne überall und durch alle Berufsgruppen. „Das System braucht eine neue Denke“, betonte Philippi. Die Krankenhausreform in Niedersachsen sei so wichtig wie die Umstellung auf erneuerbare Energien.
„Wir brauchen eine Reform aus einem Guss", brachte es der Minister auf den Punkt. „Das kriegen wir nur hin, wenn wir die Kräfte konzentrieren und auch die Notfallversorgung gut funktioniert." Dänemark sei beispielsweise Jahre voraus, was die Digitalisierung angehe.
Philippi betonte: „Politik und wir als Ärzte sowieso müssen das System vom Patienten her denken.“
Im weiteren Verlauf der Sitzung entschieden die Mediziner*innen turnusgemäß über die Führungsspitze des Verbandes: Im Amt des Ersten Vorsitzenden bestätigten sie Hans Martin Wollenberg mit 96 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen. Für den Psychiater aus Rinteln ist es seit 2015 die fünfte Amtszeit. Der Orthopäde und Unfallchirurg Andreas Hammerschmidt aus Hannover wurde mit 100 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen zum dritten Mal zum Zweiten Vorsitzender gewählt.
Als Beisitzer*innen im Landesvorstand bestätigten die Delegierten Johanna Grimme (Neustadt am Rübenberge) und Anke Hillebrecht (Göttingen). Neu gewählt wurden ), Sebastian Cammann (Hannover), Rosemarie Hanna (Hannover) und Imke Loose (Neustadt am Rübenberge). Die Legislaturperiode umfasst zwei Jahre. Die Hauptversammlung wählte zudem die Tarifkommission des Landesverbandes neu. Sie erteilte dem Vorstand und der Geschäftsführung Entlastung.