Bereits eine Woche vor dem eigentlichen Studienbeginn geht es für die Teilnehmenden los: Während der „internationalen Kennlerntage“ haben sowohl internationale als auch deutsche Studierende die Gelegenheit, einander vorab kennenzulernen und dabei erste Einblicke in die Organisation und Inhalte des Human- und Zahnmedizinstudiums zu gewinnen. Unsere Kennlerntage beginnen traditionell mit dem „interkulturellen Training“, bei dem die Studierenden sich mithilfe von Spielen gegenseitig vorstellen. Im Verlauf der Woche gibt es unter anderem eine Einführung in die Bibliothek, Vorträge zu Themen wie der Finanzierung des Studiums, den Austausch von Erfahrungen im Studium, eine Anatomie-Rallye und die Möglichkeit, im SkillsLab erste Blutentnahmen sowie das Nähen an Schweinepfoten zu üben. Ein gemeinsamer Kochabend sowie ein Ausflug in den Hochseilgarten in Hannovers Stadtwald Eilenriede bilden den Abschluss der Woche.
Im ersten Studienjahr können die Studierenden dann an den wöchentlichen Anatomie-Tutorien teilnehmen, in denen sie mit Studierenden höherer Jahrgänge die Themen nochmal ausführlich besprechen können. Gerade, wenn die Deutschkenntnisse noch nicht gefestigt sind, ist dies für viele eine wichtige Unterstützung. Zudem werden den internationalen Erstsemestern individuell ein Lotse oder eine Lotsin vermittelt, der oder die bei Problemen und Fragen rund um Studium, Wohnen und Finanzen zur Seite stehen.
Ich habe selbst als Ersti an den internationalen Kennlerntagen teilgenommen. Seitdem bin ich Mitglied bei IsiEmhh geblieben. Es bereitet mir jedes Jahr Freude, die neuen Studierenden willkommen zu heißen und ihnen die erste Handreichung an der MHH zu bieten. Natürlich ist es auch jedes Mal spannend für mich, die neuen Erstis kennenzulernen und mehr darüber zu erfahren, wie ihr Weg zu uns an die MHH war, was sie motiviert und natürlich auch, welche Sorgen oder Probleme sie gerade zu Beginn des Studiums haben. Besonders schön sind natürlich die dabei entstehenden Freundschaften und die Begeisterung unter den Studierenden zu wecken, sich selbst auch weiter bei IsiEmhh zu beteiligen.
Zur Stärkung der Beziehungen und zum Austausch über Studium, Interessen oder Fragen finden monatlich Stammtische an verschiedenen Orten in Hannover statt. Dabei verbringen wir zum Beispiel einen schönen Abend beim Bowling, Schlittschuhlaufen oder bauen Lebkuchenhäuser zu Weihnachten. Daneben finden auch Exkursionen in deutsche Städte, wie etwa 2021 nach Berlin, statt.
Um in der gesamten Studierendenschaft für die Idee des interkulturellen Austauschs zu werben, veranstaltet die Projektgruppe IsiEmhh interkulturelle und gesellschaftspolitische Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Film- und Länderabende sowie das jährliche MHH-weite Volleyballturnier. Daran nahmen bisher etwa 100 Studierende teil, die von etlichen Studierenden angefeuert wurden.
Jedes Jahr begleiten wir ungefähr 30 neue Studierende beim Start in ihr Studium. Um von Beginn an gute Integration zu fördern, besteht die Gruppe zur Hälfte aus deutschen Studierenden. Der Anteil der Internationalen setzt sich aus verschiedensten Nationalitäten zusammen. So kamen unsere Erstis im letzten Jahr unter anderem aus Syrien, Russland, Montenegro, Frankreich, Polen oder Georgien.
Der Marburger Bund Niedersachsen dankt allen engagierten Studierenden für ihren wichtigen Einsatz und freut sich, dieses internationale Projekt zu unterstützen!
Zur Autorin: Ina Christin Zwilling studiert Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover im 8. Fachsemester und verstärkt seit rund vier Jahren das Leitungsteam bei IsiEmhh. Zudem engagiert sich Ina als kooptiertes studentisches Mitglied im Landesvorstand des Marburger Bundes Niedersachsen und im Sprecherrat der Medizinstudierenden des Marburger Bundes.
Mehr Infos findet ihr auch auf IsiEmhh - was ist das? sowie auf Instagram und Facebook.
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