Die Nominierung sehen wir als Anerkennung für unsere erfolgreiche Arbeit! Sie bestärkt uns, den noch langen Weg der Konsolidierung mit unverminderter Kraft mitzugestalten. Auch glauben wir, dass es durch die Nominierung bundesweit bekannter wird, dass wir mit unserer Arbeit ein Zeichen gesetzt haben: Es ist möglich, Krankenhäuser zu rekommunalisieren!
Über Nacht musste sich der Betriebsrat, insbesondere unsere damalige Vorsitzende Christine Leckelt (Verdi), in den Themenkomplex Insolvenz einarbeiten. Erschwert wurde die Arbeit im Betriebsrat durch die erste Welle der Covid-19-Pandemie. In dieser Gemengelage war es immens wichtig, alle Fragen unserer Mitarbeiterschaft zu beantworten und ihnen ihre Ängste zu nehmen, oder diese zumindest zu minimieren. So gelang es, dass der größte Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geblieben ist. Beim Neuanfang können wir nun auf eine zwar reduzierte, aber dafür voll motivierte Mitarbeiterschaft vertrauen und aufbauen.
Wir schafften es auf verschiedenste Art, die Bevölkerung für den Erhalt unseres Klinikums zu mobilisieren. Parallel dazu gelang es uns, die Politiker von Stadt und Landkreis für das Wagnis einer Rekommunalisierung zu sensibilisieren und schlussendlich zu gewinnen. Der endgültige Beschluss wurde von allen Fraktionen getragen. Mit besonderem Stolz erfüllt uns, dass kein Mitarbeiter während der gesamten Insolvenzphase finanzielle Einbußen hinnehmen musste. Im Gegenteil, es gelang uns sogar, die zuvor outgesourcten Bereiche Reinigung, Küche und Logistik zurückzuholen und in den TVÖD zu übernehmen.
Der seit 2009 jährlich vergebene „Deutsche Betriebsräte-Preis“ ist eine Initiative der Fachzeitschrift „Arbeitsrecht im Betrieb“ des BUND-Verlages. Schirmherr ist Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales (BMAS). Gewürdigt wird besonders engagierte und nachahmenswerte Betriebsratsarbeit. Offizielle Bekanntgabe und Verleihung des Preises erfolgen im November.