• 13. Dezember: Ärzt*innen-Warnstreik an kommunalen Kliniken

    Pressemitteilung
    Stiller Streik als Warm-up für möglichen Erzwingungsstreik
    10.Dezember 2024
    Hannover
    Der Marburger Bund Niedersachsen ruft seine Mitglieder an den kommunalen Krankenhäusern im Geltungsbereich des TV-Ärzte/VKA für den 13. Dezember zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen auf. Davon betroffen sind rund 40 kommunale Krankenhäuser in Niedersachsen. Der Warnstreik wird als „stiller Streik“ organisiert – die Ärztinnen und Ärzte erscheinen an diesem Tag nicht zum Dienst, sondern bleiben zu Hause.
    Der Marburger Bund Niedersachsen sendet mit diesem Warnstreik ein klares Signal an die VKA.
    Der Marburger Bund Niedersachsen sendet mit diesem Warnstreik ein klares Signal an die VKA.

    Nach mittlerweile fünf ergebnislos zu Ende gegangenen Verhandlungsrunden mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), in denen die Arbeitgeberseite zuletzt ein völlig inakzeptables Angebot vorgelegt hat, hatte der Marburger Bund jüngst eine Urabstimmung über die Aufnahme von unbefristeten Streikmaßnahmen, eines sogenannten Erzwingungsstreiks, beschlossen. Die laufende Urabstimmung findet vom 2. bis 16. Dezember statt.

    „Dieser Warnstreik ist ein klares Signal an die VKA, dass wir es ernst meinen. Die Ärztinnen und Ärzte sind bereit, für ihre berechtigten Forderungen einzustehen,“ sagt Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Wir rufen unsere Mitglieder jetzt schon zum Warm-up auf. Mit diesem stillen Streik mobilisieren wir uns, um im Januar nach Ende der Urabstimmung bereit zu sein – sollte die VKA nicht zur Vernunft kommen, geht es dann erst richtig los!“

    Der Marburger Bund fordert unter anderem eine lineare Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent bezogen auf ein Jahr, eine Verbesserung der Vergütung für Ruf- und Bereitschaftsdienste sowie eine Reform der Schicht- und Wechselschichtarbeit, um den Belastungen im Arbeitsalltag besser begegnen zu können.

    „Die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken leisten jeden Tag mit vollem Einsatz ihr Bestes, doch ihre Arbeitsbedingungen spiegeln diese Leistung nicht wider,“ ergänzt Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Die Unzufriedenheit wächst – und das zu Recht. Wir fordern faire Bedingungen, die der hohen Verantwortung und Belastung im ärztlichen Alltag gerecht werden. Es ist höchste Zeit, dass die VKA den Ernst der Lage erkennt und handelt!“

    In Niedersachsen sind rund 40 Krankenhäuser zum Ärzt*innen-Warnstreik aufgerufen, darunter Kliniken in Braunschweig, Buchholz/Winsen (Luhe), Hannover (KRH), Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück und Wolfsburg.

    Um die medizinische Versorgung der Patient*innen dennoch zu gewährleisten, wird die Ärztegewerkschaft nach Bedarf Notdienstvereinbarungen mit den einzelnen Krankenhäusern schließen. Der Notdienst orientiert sich an der Wochenendbesetzung.