Um die medizinische Versorgung der Patient*innen dennoch zu gewährleisten, schließt die Ärztegewerkschaft nach Bedarf Notdienstvereinbarungen mit den einzelnen Krankenhäusern.
Aufgrund der großen Beteiligung sind diese bisher mit den Kliniken in Braunschweig, Buchholz/Winsen (Luhe), Hannover (KRH), Lehrte, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück und Wolfsburg vorgesehen. Der Notdienst orientiert sich an der Wochenendbesetzung.
„Die Forderungen des Marburger Bundes liegen seit über einem halben Jahr auf dem Tisch, ohne dass die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände um eine Einigung bemüht ist“, kritisiert Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Wir befinden uns seit über zwei Jahren in einer Pandemie und Ärzt*innen werden einfach hingehalten und über Gebühr belastet. Die Ärzt*innen sind am Limit. Das Verhalten der VKA gefährdet die Patient*innensicherheit!“
Der Marburger Bund fordert von der VKA vor allem, die Arbeitsbedingungen zu verbessern:
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max. 2 Wochenenden/Monat mit regelmäßiger Arbeit, Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft
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max. 4 Bereitschaftsdienste/Monat
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max. 12 Rufbereitschaften/Monat
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verlässliche Dienstplangestaltung
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5,5 Prozent mehr Gehalt
Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen, verdeutlicht: „Insbesondere unter den jungen Kolleg*innen ist die Streikbereitschaft hoch. Wir sind nicht bereit, unter diesen Bedingungen noch mehrere Jahrzehnte zu arbeiten und dabei unsere Gesundheit und damit die der Patient*innen aufs Spiel zu setzen.“
Der Warnstreik findet ganztägig statt und betrifft Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft sowie Krankenhäuser, an denen Ärzt*innen auf Grundlage des Tarifvertrags TV-Ärzte/VKA angestellt sind. Deutschlandweit sind 55 000 Ärzt*innen betroffen, davon mehrere Tausend in Niedersachsen.
Der Marburger Bund Niedersachsen ruft seine Mitglieder auf, ihr Streikgeld, das einen Teil des Gehaltsverlustes am Streiktag ausgleichen soll, zugunsten der Nothilfe für die Ukraine an Ärzte ohne Grenzen zu spenden.
In Niedersachsen sind rund 40 Krankenhäuser und mehrere Tausend Ärzte betroffen: Übersicht.