
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass sich die Arbeitsrechtliche Kommission des Deutschen Caritasverbandes erneut nicht auf eine angemessene Anpassung der Ärzt*innengehälter einigen konnte. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und der Marburger Bund haben sich im Rahmen des Tarifvertrags für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken (TV-Ärzte/VKA) Mitte Januar 2025 auf eine Gehaltserhöhung verständigt: Die Ärzt*innenvergütungen steigen rückwirkend zum Juli 2024 in drei Stufen bis Juni 2026 um insgesamt acht Prozent. Die Caritas-Ärzt*innenschaft bleibt hingegen weiterhin im Unklaren und spürt eine Benachteiligung. Diese wiederholte Verzögerung, das bewusste Abkoppeln der Gehälter und Arbeitsbedingungen gegenüber dem öffentlichen Dienst sind nicht hinnehmbar.
„Die Arbeitgeber müssen jetzt ein verhandlungswürdiges Angebot vorlegen. Ein funktionierendes Tarifsystem ist essenziell, um die Attraktivität der Caritas als Arbeitgeberin zu erhalten. Andernfalls kann eine Verschärfung des Fachkräftemangels entstehen – mit schwerwiegenden Folgen für die medizinische Versorgung“, fordert Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen.
Die Verweigerung echter Tarifverhandlungen auf Augenhöhe ist inakzeptabel und zeigt die Untauglichkeit des sogenannten „Dritten Wegs“ zur gerechten Gestaltung der Arbeitsbedingungen. „Dass Caritas-Ärztinnen und -Ärzte nach wie vor schlechtere Arbeitsbedingungen vorfinden als ihre Kolleginnen und Kollegen an kommunalen Häusern, ist längst nicht mehr tragbar. Die kirchlichen Arbeitgeber müssen verstehen, dass attraktivere Arbeitsbedingungen unverzichtbar sind, wollen sie in Zukunft konkurrenzfähig sein“, macht Dr. Gerd Kappelmann, kooptiertes Mitglied des MB-Landesvorstandes und Mitglied der Verhandlungsgruppe für Ärztinnen und Ärzte der Caritas deutlich und fordert eine 1:1 Übernahme des TVÄ / VKA.
Die nächsten Verhandlungen finden am 25. April und 12. Mai in Fulda statt.