„Im Bereich der Investitionskosten hat das Land Niedersachsen einen längst überfälligen Aufschlag getätigt und ist seinen Verpflichtungen damit nachgekommen. Der Bund muss seinerseits unverzüglich dafür sorgen, dass die Betriebskosten der Krankenhäuser gesichert und der ambulante Bereich auskömmlich finanziert werden. Ansonsten droht in unserem Flächenland der Zusammenbruch der medizinischen Versorgung in bestimmten Regionen“, macht Wollenberg deutlich.
Er warnt: „Auch andere Agaplesion Häuser befinden sich bereits seit Jahren in einer Schieflage, die Kommunen haben finanziell vieles abgefedert. Rund 160 Krankenhäuser in Niedersachsen erwarten in diesem Jahr Defizite von einer halben Milliarde Euro. Insofern zeichnet sich ab, dass das Krankenhaus Holzminden nicht das einzige Krankenhaus bleiben wird, dessen Insolvenz in Niedersachsen in einen ungesteuerten Umstrukturierungsprozess führt.“
„Die Insolvenz des Agaplesion Krankenhauses in Holzminden ist Ausdruck der völlig unzureichenden Finanzierung. So kann die Reform der Krankenhauslandschaft nicht funktionieren. Weitere Insolvenzen werden folgen,“ ist sich auch Andreas Hammerschmidt sicher. Der zweite Vorsitzende der Ärztegewerkschaft betont: „Die Insolvenz des Agaplesion Krankenhauses in Holzminden sowie die extrem angespannte Lage vieler niedersächsischer Häuser unterstreichen die Dringlichkeit unserer Forderungen: Neben einer nachhaltig besseren Vergütung der Behandlungskosten und der Investitionskostenfinanzierung duldet die Finanzierung von Vorhaltekosten keinen Aufschub. Weiterhin fordern wir ein Vorschaltgesetz, das den Krankenhäusern unmittelbar hilft, ihre Wirtschaftlichkeit zu sichern.“
Hammerschmidt macht klar: „Als einziges Krankenhaus im Landkreis ist das Agaplesion in Holzminden essenziell für die Patient*innenversorgung – eine Schließung würde ein tiefes Loch in das Versorgungsnetz reißen. Beschäftigte und Patient*innen dürfen nicht die Leidtragenden der Versäumnisse der Politik sein!“
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