„Wir setzen uns seit Jahren dafür ein, dass Wiederbelebung und Erste Hilfe verpflichtend im Schulunterricht vermittelt werden. Der nun getroffene Beschluss ist ein großer Erfolg für die Gesundheitsbildung und ein entscheidender Schritt, um jungen Menschen die notwendigen Handlungskompetenzen im Notfall zu vermitteln. Jede und jeder kann in die Lage kommen, helfen zu müssen – und Schulen sind der ideale Ort, um diese lebensrettenden Maßnahmen frühzeitig zu vermitteln“, betont Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen.
Der Beschluss sieht laut Kultusministerin Julia Willi Hamburg (Grüne) vor, die Wiederbelebungsinhalte in die Kerncurricula der Fächer Biologie und Naturwissenschaften in der Sekundarstufe I einzubeziehen. Damit folgt Niedersachsen internationalen Empfehlungen und setzt ein wichtiges Signal. Laut Hamburg sind etwa 120.000 Personen jährlich vom plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand in Deutschland betroffen, von denen nur 11 % überleben. Eine unverzüglich begonnene Herzdruckmassage erhöht erheblich die Überlebenschance der Betroffenen.
„Die Entscheidung des Landtags ist ein großer Fortschritt, den wir sehr begrüßen. Wichtig ist, dass der Unterricht nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch stattfindet. Wiederbelebungsmaßnahmen müssen regelmäßig geübt werden, um im Ernstfall sicher und ohne Zögern handeln zu können. Nur so kann das Wissen wirklich verinnerlicht werden und langfristig die Wiederbelebungsquote in Deutschland verbessert werden“, ergänzt Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen.