„Oldenburg mit zukünftig 200 Studienplätzen aufzustellen, war ein massiver Kraftakt“, erläuterte Mohrs. Er begrüßte, dass die Bauvorhaben an allen drei Standorten der Universitätsmedizin nun in die konkrete Umsetzung gingen, zeigte sich an anderer Stelle jedoch kritisch: „Die neue Approbationsordnung wird ohne eine entsprechende Deckung der Kosten seitens des Bundes nicht funktionieren. Stand jetzt, bin ich mir sicher, dass sie so nicht kommen wird. Die Grundsatzfrage lautet: Gelingt es seitens des Bundes, mehr Geld ins Krankenhaussystem zu bringen?”
Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen und kooptiertes Mitglied im Landesvorstand des Marburger Bundes, freute sich, die Hauptversammlung erstmals im Neubau der Niedersächsischen Ärztekammer zu begrüßen. In Richtung Berlin appellierte sie: „Schafft übertriebene Bürokratie ab und wir Ärztinnen und Ärzte können wieder das tun, wofür wir gebraucht werden - eine gute medizinische Versorgung.“
Zur Neugestaltung der niedersächsischen Krankenhauslandschaft fand Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen, eindeutige Worte: „Durchdachte, sinnvolle strukturelle Veränderungen der Krankenhauslandschaft tragen wir als Marburger Bund Niedersachsen in unserem Flächenland mit, kalte Umstrukturierungen nicht!“
Auch Helge Engelke, Verbandsdirektor der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, lehnte in diesem Zusammenhang „einen Blindflug“ klar ab und warnte: „Die derzeitige wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser ist so dramatisch wie nie. 66% der Krankenhäuser weisen einen negativen Abschluss auf. Wir stoßen auf taube Ohren bei der Politik.“
Auch die Zukunftsfähigkeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes stand auf der Agenda. Dr. Katharina Hüppe, Zweite Stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des ÖGD, forderte: „Um den ÖGD nachhaltig attraktiv zu gestalten, sind ausreichende finanzielle Grundlagen unabdingbar. Dazu gehört die Fortführung der Mittel aus dem Pakt für den ÖGD über 2026 hinaus sowie die Einführung eines arztspezifischen Tarifvertrags! Nur so kann der ÖGD zukunftsfähig gestärkt werden!“
Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen, machte deutlich: „Wir stehen hier an Ihrer Seite. Dass die Wertschätzung für den ÖGD nach wie vor und mit Blick darauf, was der ÖGD in der Pandemie geleistet hat, immer noch auf sich warten lässt, ist ein absolutes Unding! Wir fordern die Politik auf, sich hier klar und verbindlich zu zeigen!“
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