„Wir hätten uns gewünscht, dass Niedersachsen die Absonderungsverordnung zumindest bis zum Frühjahr fortschreibt, um sicherer durch den Winter zu kommen. Nach wie vor gilt: Wer sich mit COVID-19 infiziert, sollte sich zuhause bestmöglich isolieren“, betont Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Nur so verhindern wir eine anhaltende Zirkulation des Virus, Erkrankungen mit Langzeitfolgen, Personalausfälle und neue Mutationen.“
„Insbesondere im Krankenhaus ist es keine Option, infiziert zur Arbeit zu gehen“, macht Wollenberg deutlich: „Das wäre falsch verstandene Solidarität gegenüber den Kolleg*innen und ihrer Arbeitsbelastung und brächte sowohl Mitarbeitende als auch die Patient*innen in Gefahr.“
Der Zweite Vorsitzende der Ärztegewerkschaft, Andreas Hammerschmidt, beklagt: „Der Frust unter den Kolleg*innen in den Krankenhäusern ist groß. Das Gesundheitswesen steht sehr wohl unter anhaltender Belastung, auch wenn die Zahl der COVID-Patient*innen momentan nicht so hoch ist wie zeitweise befürchtet. Die Kolleg*innen arbeiten dennoch seit drei Jahren unter extrem hohem Druck, ohne dass dies von der Politik ernst genommen wird. Viele haben seit Beginn der Pandemie Konsequenzen gezogen und gekündigt. Die Personalsituation verschärft sich immer weiter und schadet der medizinischen Versorgung.“
Hammerschmidt macht deutlich: „Wir warnen davor, jede Woche über 1000 Corona-Tote deutschlandweit als das neue Normal zu akzeptieren. In den letzten drei Jahren sollten wir alle gelernt haben, dass sich mit einfachen Schutzmaßnahmen wie dem Tragen einer Maske und regelmäßigem Lüften viele Infektionen verhindern lassen. Deswegen hätten wir uns eine Verlängerung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln zumindest bis ins Frühjahr gewünscht.“
Nach wie vor gilt: Wer eine Maske trägt, schützt nicht nur sich, sondern auch andere – insbesondere diejenigen, die sich gar nicht oder nur bedingt selbst schützen können, wie kleine Kindern oder Risikopatient*innen.
„Wir bitten die Menschen in Niedersachsen, sich und andere weiterhin selbst zu schützen. Wer im Krankenhaus behandelt werden muss, hofft zurecht darauf, dort gut versorgt zu werden. Das geht nur, wenn wir den permanenten Druck auf die Beschäftigten endlich reduzieren”, appelliert Hans Martin Wollenberg.
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