
„Die Zukunft unserer medizinischen Versorgung in Niedersachsen entscheidet sich jetzt!“, betont Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. Dem von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Sondervermögen Infrastruktur, das unter anderem Investitionen in die Krankenhäuser vorsieht, schreibt die Gewerkschaft eine elementare Bedeutung für die niedersächsischen Krankenhäuser zu. „Für die künftige Koalition besteht jetzt die Möglichkeit, die erforderlichen Umstrukturierungen im Gesundheitswesen zu beschleunigen, die erforderlichen Prozesse zu steuern und nicht dem Zufall und der Insolvenz einzelner Häuser zu überlassen!“, sagt Wollenberg.
„Wir brauchen konkrete, verbindliche Zusagen und entsprechende Maßnahmen, die umgehend greifen“, fordert der Zweite Landesvorsitzende Andreas Hammerschmidt. Er warnt: „Unsere Krankenhäuser sind am Limit – es gibt kaum ein Haus, das nicht mit ernsthaften wirtschaftlichen Problemen kämpft. Der Inflationsausgleich ist unverzichtbar, ebenso die Brückenfinanzierung, um die Zeit bis zur Umsetzung der Krankenhausreform zu überstehen. Auch sämtliche Tarifkosten der Gehälter müssen verlässlich refinanziert werden. Krankenhäuser, die für die Versorgung elementar sind, müssen gesichert werden – sowohl in finanzieller Hinsicht als auch mit verbindlichen Zusagen für Planungssicherheit!“
Mit Blick auf die Krankenhausreform findet Wollenberg deutliche Worte: „Der vorherrschende Bürokratiewahn muss umgehend gestoppt, abgebaut und die Krankenhausreform dahingehend reformiert werden. Bisher ist leider das Gegenteil der Fall: Die Krankenhausreform bringt zusätzliche Belastungen und verschärft die ohnehin eklatante Lage.“
So gab rund ein Drittel der niedersächsischen Befragten der aktuellen Umfrage MB-Monitor 2024 an, dass Verwaltungsaufgaben sie täglich vier Stunden oder mehr kosten. „Die überbordende Bürokratie raubt uns die Zeit für unsere Patient*innen. Verschärft wird die Lage durch eine vielerorts völlig veraltete IT-Infrastruktur, diese wird von mehr als 60 Prozent der Befragten als unzureichend bewertet. Der Begriff „Digitalisierungswüste“ trifft es leider gut“, fasst Hammerschmidt zusammen.
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