Der Streik erfolgte kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde am 17. und 18. September da sich die Arbeitgeberseite trotz bereits zwei durchgeführter Verhandlungsrunden weiterhin in einer Blockadehaltung befindet.
„Statt konstruktiver Gespräche müssen wir uns immer wieder anhören, dass unsere Forderungen das ohnehin überlastete Krankenhaussystem weiter belasten würden“, erklärt Dr. Clara Braun, Vorstandsmitglied des Marburger Bundes Saar. „Das ist das genaue Gegenteil von Wertschätzung für unsere Arbeit, die insbesondere durch die zunehmende Belastung durch Schichtarbeit immer schwieriger wird. Daher sagen wir klar: Nicht mit uns!“.
Der Marburger Bund fordert eine umfassende Reform des veralteten Schichtdienstsystems und eine faire Vergütung für Arbeit in randständigen Zeiten. Darüber hinaus strebt der Marburger Bund für die rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern eine lineare Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent innerhalb eines Jahres an.
Ziel der geplanten Reform ist es, die komplexen und oft manipulationsanfälligen Tarifregelungen durch ein deutlich vereinfachtes System zu ersetzen. Dies soll auch den Trend an den kommunalen Kliniken stoppen, bestehende Bereitschaftsdienstmodelle durch vermeintlich kostengünstigere Schichtdienstmodelle zu ersetzen. Weitere Forderungen umfassen eine rechtzeitige Dienstplanung für Schichtarbeit sowie Verbesserungen für Ärztinnen und Ärzte in Rufbereitschaft, einschließlich einer deutlichen Anhebung der Bereitschaftsdienstentgelte.
Der aktuelle Tarifvertrag, der mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) verhandelt wird, gilt bundesweit für Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern, mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und der Einrichtungen mit Haustarifverträgen.
Weitere Informationen zur aktuellen Tarifrunde finden Sie unter https://www.marburger-bund.de/bundesverband/tarifpolitik/vka-tarifrunde