„In Krisensituationen kommt es mehr denn je darauf an, dass politische Entscheidungen auf der Basis rationaler, wissenschaftlich begründeter Erwägungen getroffen werden. Dafür hätte schon längst ein Pandemierat aus verschiedenen Fachdisziplinen eingerichtet werden müssen. Es mangelt sehr an einem solchen auf Konsensfindung ausgerichteten, breit aufgestellten Beratungsgremium, das auch kurzfristig einberufen werden könnte. Die Politik sollte dringend ärztliche und andere wissenschaftliche Expertise bündeln und diese fortlaufend in ihre Überlegungen einbeziehen – und zwar systematisch und nicht nur sporadisch“, forderte Johna.
Die Vorsitzende des bundesweit größten Ärzteverbandes sprach sich auch für eine bessere Aufklärung der Bevölkerung in der Pandemie aus. „Die Risikokommunikation ist gelinde gesagt ausbaufähig. Weder über die Schnell- und Selbsttests noch über die Impfungen gibt es ausreichend verfügbare Informationen für alle Bevölkerungsgruppen. Die Menschen müssen intensiv über den Nutzen der Tests und die Chancen einer Impfung informiert werden. Das geht nur mit großangelegten Aufklärungskampagnen im Fernsehen, im Hörfunk und auch in den sozialen Netzwerken. Mit ein paar FAQ zu einem vorübergehenden Impfstopp, wie wir ihn in der vergangenen Woche erlebt haben, ist es nicht getan, um Vertrauen herzustellen und Menschen zum Mitmachen zu bewegen“, sagte Johna.
Beratung in der Pandemie besser organisieren
Aufklärung intensivieren
24.März
2021