Arbeitsniederlegungen gab es darüber hinaus an allen kommunalen Krankenhäusern in Schleswig-Holstein, u.a. im Westküstenklinikum Heide, in der imland Klinik Rendsburg, im Ameos Klinikum Oldenburg und weiteren Orten.
In Neumünster bekundeten rund 100 Ärztinnen und Ärzte u.a. aus dem FEK Neumünster, dem Städtischen Klinikum Kiel und den Regio Kliniken Pinneberg und Elmshorn ihre Solidarität mit den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt und sammelten sich vor der Klinik zum Warnstreik. „Wir brauchen keinen Applaus, sondern echte Wertschätzung und Veränderung! Den Ärztinnen und Ärzten werden immer mehr Überstunden und Zusatzdienste zugemutet, ohne dass eine Ende der Belastung in Sicht ist. Wir fordern deshalb verbindliche Grenzen und mehr Planungssicherheit bei den Diensten“, mahnte Michael Wessendorf vor den Anwesenden.
„Unsere Mitglieder werden es auch nicht hinnehmen, wenn sie mit Reallohnverlust und Gehaltsminus abgespeist werden sollen. Wertschätzung drückt sich auch in der Bezahlung aus. Unsere Forderung von 5,5 Prozent mehr Lohn sind angesichts der steigenden Inflation und der immer weiter steigenden Arbeitsbelastung absolut angemessen“, sagte die stellvertretende Marburger Bund Landesvorsitzende Dr. Andrea Thom.
In vier Verhandlungsrunden und zwei Sondierungsgesprächen hat der Marburger Bund versucht, eine Einigung mit der VKA zu erreichen. „Wir hoffen, dass die Arbeitgeberseite die Signale aus dem heutigen Warnstreik vernommen hat und sich nun verhandlungsbereiter zeigt“, sagte Michael Wessendorf.
Der Marburger Bund fordert von der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber (VKA) eine Begrenzung der Rufbereitschaft auf zwölf Rufdienste pro Monat, maximal vier Bereitschaftsdienst, mehr Planungssicherheit, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden sowie eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr.