Inwieweit die heutige Ankündigung Auswirkungen auf die derzeit laufenden Tarifverhandlungen zwischen dem Marburger Bund Schleswig-Holstein und der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg haben wird, müssen wir abwarten. Nach drei ergebnislos verlaufenen Verhandlungsrunden läuft seit vergangenem Montag die Urabstimmung über einen Streik. Die Beschäftigten im ärztlichen Bereich haben bis Ende Dezember Zeit ihr Votum abzugeben.
Als Ärztegewerkschaft halten wir an unseren Forderungen fest. Zwei entscheidende Forderungen sind die Begrenzung der Wochenarbeitszeit und die Angleichung der Gehälter der ärztlichen Beschäftigten analog des Niveaus der kommunalen Krankenhäuser. Seit Jahren versorgen die Ärztinnen und Ärzte in der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg die Patienten genauso professionell und verantwortungsvoll wie in kommunalen Krankenhäusern. Ihre Entgelte liegen aber fünf Prozent unter dem Niveau, das kommunale Krankenhäuser zahlen. Daher fordern wir: gleiches Geld für gleiche Leistung. Die Heranführung an das Entgeltniveau der kommunalen Krankenhäusern eröffnet der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg auch eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. In den vergangenen Jahren haben die Arbeitsverdichtung und Arbeitsbelastung der ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg erheblich zugenommen.
Wir fordern die Unternehmensleitung auf, dafür zu sorgen, die Sicherheit der Arbeitsplätze zu garantieren. Es liegt nicht in der Verantwortung der Klinikbeschäftigten, dass der Konzern in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist. Ärzte, Pflegende und andere Beschäftigte zeigen jeden Tag vollen Einsatz für die Klinik – sie dürfen jetzt nicht im Regen stehen gelassen werden. Der Marburger Bund Schleswig-Holstein steht seinen Mitgliedern in dieser Situation beratend zur Seite. Alle ärztlichen Beschäftigten der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg, die Mitglieder des Marburger Bundes sind, sollten sich bei rechtlichen Fragen rund um ihren Arbeitsplatz an die Geschäftsstelle des Marburger Bundes Schleswig-Holstein wenden.“