Der Marburger Bund hat Bestrebungen in verschiedenen Bundesländern kritisiert, im Rahmen der Zulassung zum Medizinstudium eine sogenannte „Landarztquote“ einzuführen. Besonderen Anstoß nahm der Verband daran, dass die gegenwärtigen Planungen lediglich auf eine andere Verteilung der Zulassungen, nicht aber auf eine dringend erforderliche Erhöhung der Medizinstudienplätze gerichtet seien, hieß es auf der 134. Hauptversammlung des größten deutschen Ärzteverbandes. Wenn die Politik schon einen Sinn darin sehe, durch solche Zwangsmaßnahmen zukünftige Ärztinnen und Ärzte auf eine ärztliche Tätigkeit außerhalb der Ballungsgebiete zu verpflichten, so müsse dieses Instrument gleichermaßen für den ambulanten wie stationären Sektor eingesetzt werden. „Nicht nur die Nachbesetzung freiwerdender Kassenarztsitze im ländlichen Bereich stößt auf personelle Probleme, sondern auch die Besetzung freiwerdender Stellen in den Kliniken abseits der Ballungsgebiete. Auch hier sind Ärztinnen und Ärzte gleichermaßen für eine flächendeckende medizinische Versorgung der Bevölkerung erforderlich“, betonten die Delegierten.
"Landarztquote" schafft keine zusätzlichen Ärzte
134. Hauptversammlung des Marburger Bundes
13.November
2018