Aus medizinischer Sicht kann nur die Widerspruchslösung die Zahl der Organspenden langfristig erhöhen und so die Zahl der Patienten, die auf der Warteliste für eine Transplantation stehen, abbauen. Wenn bis zu 80 Prozent der Menschen bundesweit Organe spenden wollen, aber nur 36 Prozent einen Organspendeausweis haben, dann klafft dort eine zu große Lücke, die nicht mit Beratung gefüllt werden kann. Ärztinnen und Ärzte leiden schon jetzt unter Zeitmangel. Dem Hausarzt bleiben pro Patient nur sechs bis zehn Minuten Zeit pro Patient. Wann bleibt da noch Zeit, um angemessen für die Organspende zu sensibilisieren? In den Kliniken benötigen wir zudem organisatorische Verbesserungen, die eine Freistellung der Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern von sonstigen ärztlichen Tätigkeiten vorsieht und die Arbeitsbelastung der an den Transplantationen beteiligten Ärztinnen und Ärzte verringert.“
Wir benötigen Verbesserungen bei der Organspende
Statement von Michael Wessendorf, 1. Vorsitzender Marburger Bund Schleswig-Holstein zur Entscheidung des Bundestags
16.Januar
2020