• "Verantwortung nicht auf den Bund abwälzen."

    Pressemitteilung
    Krankenhausreform
    11.Oktober 2023
    Bad Segeberg
    Der Marburger Bund Schleswig-Holstein warnt mit Blick auf die gestrige Landtagssitzung davor, mit dem gefassten Beschluß die Verantwortung der Krankenhausfinanzierung auf den Bund abzuwälzen.
    Der Marburger Bund setzt auf Einigkeit bei der Krankenhausreform
    Der Marburger Bund setzt auf Einigkeit bei der Krankenhausreform

    „Es ist ernüchternd zu sehen, wie Bund und Länder die Verantwortung bei der Krankenhausfinanzierung hin- und herschieben. Das Land Schleswig-Holstein muss sich seiner Verantwortung für die Krankenhäuser stellen, so wie es die duale Finanzierung für das Land vorsieht. Dazu reicht auch keine Vorfinanzierung von Energiekosten. Ein verlässlicher Krankenhausbetrieb lässt sich ohne einen Ausgleich der ständigen Unterfinanzierung nicht aufrechterhalten“, warnt Michael Wessendorf, Landesvorsitzender des Marburger Bunds Schleswig-Holstein.

    Schon jetzt gibt es in Schleswig-Holstein diverse Kliniken, die Insolvenz angemeldet haben. Viele weitere Kliniken sind in teils dramatischen Finanznöten, weil ihnen durch jahrelange Unterfinanzierung die nötige Liquidität fehlt.

    „Wenn aktuell dringend erforderliche Investitionen anstehen, können diese zum Teil nur durch Einsparungen bei den Personalkosten finanziert werden. Die Kliniken leiden aber jetzt schon unter Personalnot. Der Personalmangel führt dazu, dass Ärztinnen und Ärzte sehr viel mehr arbeiten müssen. Überstunden und Zusatzdienste sind an der Tagesordnung, um die Personalnot auszugleichen“, so Wessendorf.

    Laut einer Umfrage des Marburger Bundes liegt die Wochenarbeitszeit vieler Ärzte bei 49 bis 59 Stunden pro Woche. Jeder fünfte hat sogar eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 60 bis 80 Stunden inklusive aller Dienste und Überstunden.

    „Weitere Personaleinsparungen gefährden die Arztgesundheit und stellen ein Risiko für die Qualität der Patientenversorgung und Patientensicherheit dar“, sagt Wessendorf und betont, dass der Marburger Bund Schleswig-Holstein eine Krankenhausreform grundsätzlich befürworte.

    „Wir müssen aber eine Reform schaffen, die das Engagement und die Expertise unseres medizinischen Personals respektiert, unterstützt und fördert. Dazu erwarten wir, dass Bund und Land an einem Strang ziehe.