Mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2020 haben wir den TV-Ärzte Entgelt HELIOS gekündigt.
Die Tarifgremien des Marburger Bundes hatten sich in den vergangenen Wochen intensiv mit der Forderungsfindung zu diesem Tarifbereich auseinandergesetzt. Die Kleine und Große Tarifkommission haben in den letzten Tagen des alten Jahres einmütig die Marschrichtung für die anstehenden Tarifverhandlungen festgelegt.
Neben einer moderaten Erhöhung der Tabellenentgelte steht in diesem Jahr insbesondere die Verbesserung der sonstigen Arbeitsbedingungen auf dem Plan.
Der Marburger Bund hatte in den zurückliegenden zwei Jahren zunächst mit den kommunalen Arbeitgebern, später mit den Universitätskliniken und dann auch mit verschiedenen privaten Arbeitgebern Regelungen zur Entlastung der Ärztinnen und Ärzte vereinbart. Diese stehen nun auch bei HELIOS auf der Agenda. Da wir im Bereich des TV-Ärzte Entgelt HELIOS – ebenso wie bei Asklepios und Sana – die grundsätzliche Anordnungsbefugnis des Arbeitgebers im Hinblick auf Bereitschaftsdienste und Rufbereitschaften ohne Kündigung des gesamten Tarifvertrages nicht angehen können, haben wir uns bei HELIOS, wie schon zuvor bei den anderen Klinikkonzernen, darauf verlegt, eine Grenze für diese Dienstformen einzuführen, oberhalb derer sich die Bezahlung der Dienste signifikant erhöht.
Den gleichen Weg gehen wir auch im Hinblick auf die weiteren Kernthemen des Marburger Bundes:
Werden die Dienste nicht rechtzeitig geplant, erhöht sich ihre Bewertung beziehungsweise wird ein Zuschlag fällig; arbeiten Ärztinnen und Ärzte an mehr als zwei Wochenenden im Kalendermonat, sollen sich auch hierfür die Bewertung (Bereitschaftsdienste) beziehungsweise die Bezahlung (Ruf-bereitschaft und Vollarbeit) verbessern.
Im Nachgang des Urteils des Europäischen Gerichtshofes aus dem vorvergangenen Jahr streben wir auch bei HELIOS die tarifliche Einführung einer verlässlichen, zugänglichen und manipulationsfreien Arbeitszeiterfassung an.
Unsere Tarifverhandlungen mit HELIOS beginnen am 23. Februar.