Die Forderungen zur Erinnerung
Wie im kommunalen Bereich und bei verschiedenen anderen Klinikträgern streben wir an, die Bewertung der Bereitschaftsdienste generell auf 80 v.H. (Stufe I) beziehungsweise 100 v.H. für hochbelastete Bereitschaftsdienste der Stufe II anzuheben. Darüber hinaus soll zukünftig das individuelle Stundenentgelt die Bemessungsgrundlage für die Bereitschaftsdienstvergütung sein und schließlich neben den Zuschlägen für besondere Tatbestände (Bereitschaftsdienst in der Nacht, an Sonn- und Feiertagen) ein genereller, nicht in Freizeit ausgleichbarer Zuschlag in Höhe von 25 % des individuellen Stundenentgelts gezahlt werden. Im Hinblick auf die Entgeltsteigerung fordern wir 6,5 % für 12 Monate. Schließlich sollen endlich Verhandlungen über die tarifliche Einführung einer objektiven und manipulationsfreien Arbeitszeiterfassung geführt werden.
Kein Angebot, aber unterschiedliche Wahrnehmungen
Wie - leider - fast zu erwarten, ging die Arbeitgeberseite weder auf unsere Forderungen ein noch legte sie ein Angebot vor. Fast schon einer Tradition folgend wurde die MB-Verhandlungskommission stattdessen mit einem Vortrag konfrontiert, in dem aus Sicht der Arbeitgeber eine aktuelle „Lagebewertung“ vorgenommen wurde. Dabei zeigte sich, dass die vorgenommene Bewertung - zum Teil - diametral der Wahrnehmung der betroffenen Ärztinnen und Ärzte entgegenläuft. So verwies die Arbeitgeberseite anhand ihrer Zahlen unter anderem auf einen „erheblichen Personalaufbau“ im ärztlichen Bereich während der vergangenen Jahre, der trotz sinkender Fallzahlen vorgenommen worden sei und somit zu einer Entlastung geführt habe. Dies wurde von den in der MB-Verhandlungskommission beteiligten Ärztinnen und Ärzten postwendend aus persönlicher Erfahrung widerlegt. Die Wahrnehmung ist hier durchgängig - im Gegenteil - eine stetige Verdichtung der Arbeit, zuvörderst bedingt durch einen Abbau von ärztlichem Personal. Nicht zuletzt durch unsere Forderungen wollen wir eine Wertschätzung dieser Arbeit erreichen. Nun bleibt es abzuwarten, ob die kommende Verhandlungsrunde im März einen Durchbruch bringen wird.