• KMG blockiert Einigung!

    Mitgliederinformation | Ärztinnen und Ärzte bei den KMG Kliniken
    16.Februar 2023
    Die bereits vierte Verhandlungsrunde mit den KMG Kliniken am 15. Februar endete leider mit einer großen Ernüchterung. Wir hatten gehofft, die Verhandlungen endlich abschließen oder einer Einigung zumindest näher zu kommen, wurde aber leider bitter enttäuscht.

    Zur Erinnerung:

    Bereits im November des vergangenen Jahres legte die Arbeitgeberseite ein Angebot vor, das jedoch weit von von unseren Forderungen entfernt war. Unter anderem wurde weder eine Begrenzung der Bereitschaftsdienste bzw. der Rufbereitschaften (wie bei der VKA) für umsetzbar gehalten, noch war eine belastbare Regelung zur Begrenzung der Wochenenddienste vorgesehen. Als lineare Komponente legte die Arbeitgeberseite folgendes - völlig unzureichendes - Angebot vor.
     

    Entgelte/BD-Vergütung

    01.09.2022  > 1,5 % 
    01.04.2023 > 2,0 % 
    01.11.2023 > 1,5 % 
    01.03.2024 > 2,0 %
    01.06.2024 > 0,5 %               

    Eine Laufzeit wurde bis zum 31. August 2024 angeboten.
     

    Keine Verbesserung

    Da die seitdem geführten Gespräche bislang keine echte Annährung, brachten, hoffte die MB-Verhandlungskommission nunmehr auf ein neues und verbessertes Angebot. Leider wurden diese Hoffnungen enttäuscht. Bis auf punktuelle Änderungen wurden in den Kernfragen der Mantelregelungen keine Verbesserungen angeboten. Bei der linearen Komponente blieb es wie gehabt.
     

    MB-Angebot für schnelle Einigung

    Hierzu boten wir folgendes an: Die nach wie vor strittigen Mantelfragen sollten „ausgeklammert“ und mit einem sogenannten Sonderkündigungsrecht versehen werden. Hiermit hätte man die Chance, in Zukunft punktuell über einzelne Themen zu verhandeln. Weiter schlugen wir eine kurze Laufzeit mit dem Fokus auf eine lineare Komponente vor, die die derzeitige wirtschaftspolilitsche Lage angemessen berücksichtigt. 
     

    Ausgestreckte Hand wird ignoriert

    Eine bittere Enttäuschung war dann das neue - und bislang letzte - „Angebot“, denn dem Grunde nach wurde uns nur das Angebot von November mit kosmetischen Änderungen vorgelegt.

    • Entgelte/BD-Vergütung
      01.01.2023 > 1,5 % 
      01.04.2023 > 2,0 %  
      01.11.2023 > 1,5 %
      01.03.2024 > 2,5 %  
    • Eine steuerfreie Einmalzahlung als Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 750 € im Mai 2023.
    • Laufzeit für den Entgelttarifvertrag bis zum 31. August 2024.
    • Laufzeit für den Manteltarifvertrag bis zum 31. März 2024.

    Einschätzung

    Dieses Angebot bleibt hinter allen unseren Forderungen und Erwartungen zurück.

    • Zunächst spart sich Ihr Arbeitgeber für vier Monate eine lineare Erhöhung der Tabellenentgelte zwischen dem Ende des letzten Tarifvertrages (31.08.2022) bis zum 1. Januar dieses Jahres, da das Angebot einer linearen Erhöhung erst ab dem 1. Januar 2023 gilt. Die hierfür als Kompensation angebotene Einmalzahlung ist deutlich zu niedrig bemessen und entspricht lediglich einem Viertel der, laut Gesetz möglichen, steuerfreien Ausschüttung!
    • Bei einer zu erwartenden Inflation zwischen 6,0 (Bundesregierung) bis 7,4 Prozent (Sachverständigenrat) allein für das Jahr 2023, führt dieses Angebot für Sie zu einem deutlichen Reallohnverlust!
    • Statt die Laufzeit zu verkürzen und wichtige Themen Ihrer Arbeitsbedingungen mit einem Sonderkündigungsrecht zu versehen, damit diese zukünftig gesondert verhandelt werden können, belässt es Ihr Arbeitgeber bei einer zweijährigen Laufzeit und schlägt lediglich vor, den Manteltarifvertrag bereits drei Monate früher in Gesamtheit kündigen zu können. Dies führt jedoch dazu, dass wir im nächsten Jahr exakt vor der gleichen Situation stünden.

     

    Dieses Vorgehen Ihres Arbeitgebers ist völlig unverständlich und ernüchternd. Mit unserem Kompromiss hatten wir eine Linie aufgezeigt, die schnell zu einer Lösung hätte führen können und in Zeiten der höchsten Inflation seit Jahrzehnten Ihre wirtschaftlichen Interessen berücksichtigt hätte. Stattdessen beharrt KMG auf einem maximalen Konfrontationskurs, der keiner Seite dient.