• MD | Es bleibt zäh!

    Mitgliederinformation | Ärztinnen und Ärzte der Medizinischen Dienste (MD) und des Medizinischen Dienstes Bund (MD Bund)
    19.Juli 2024
    Am 17. und 18. Juli haben der Marburger Bund (MB) und die Tarifgemeinschaft der Medizinischen Dienste (TG MD) die Tarifverhandlungen zur Entgelterhöhung für die im Medizinischen Dienst beschäftigten Ärztinnen und Ärzte in Mannheim fortgesetzt. Der MB war mit der deutlichen Erwartung eines verbesserten Angebotes in diese Runde gegangen. Leider gestalteten sich auch diese Gespräche bis zum Schluss äußerst zäh.

    Letztes Angebot

    Zur Erinnerung: Die Arbeitgeber boten in der letzten Runde Ende Juni eine lineare Erhöhung von insgesamt sieben Prozent (3,5 % zum 1. April 2024 sowie 3,5 % zum 1. April 2025) bei einer Laufzeit von 24 Monaten sowie eine steuerfreie Einmalzahlung (Inflationsausgleich) in Höhe von 1.000 Euro an. Zudem verknüpften sie dieses Angebot mit der Einführung eines neuen Entgeltsystems zum 1. Januar 2026. An dieser Verknüpfung hielt die TG MD auch in dieser Runde fest.

    Der MB machte zum wiederholten Mal deutlich, dass ohne eine vorherige angemessene Entgeltsteigerung keine Bereitschaft bestehe, in weitere Verhandlungen über ein neuartiges Entgeltsystem einzutreten. Darüber hinaus steht für den MB fest, dass ein neues Entgeltmodell nur denkbar ist, wenn alle Beschäftigten, ob bereits im Medizinischen Dienst beschäftigt oder zukünftig beim MD tätig, von einem solchen Modell gleichermaßen profitieren.

    Neues Angebot

    Nach langwierigen Diskussionen und intensiven Gesprächen legten die Arbeitgeber am Ende des zweiten Verhandlungstages letztlich ein neues – leicht verbessertes – Angebot vor: Danach sollen die Tabellenwerte ab dem 1. April 2024 um 3,5 %, ab dem 1. April 2025 um weitere 3,7 % und ab dem 1. Februar 2026 um weitere 2 % erhöht werden. Die Komponente einer steuerfreien Zahlung in Höhe von 1.000 Euro im Oktober dieses Jahres bleibt bestehen. Ebenfalls Bestandteil dieses Angebots bleibt die neue Entgeltsystematik, die zum 1. Januar 2026 in Kraft treten soll. Nach dieser ist, statt der bisherigen Erfahrungsstufensystematik, ab der 3. Stufe eine horizontale Weiterentwicklung durch sogenannte „Kompetenzstufen“ vorgesehen. Auf Initiative des MB boten die Arbeitgeber zudem an, bei Anerkennung der Verknüpfung von linearer Steigerung und neuem Entgeltsystem alle Fachärztinnen und Fachärzte (automatisch) zukünftig mindestens in die Vergütungsgruppe 13 einzugruppieren.

    Bewertung und Ausblick

    Aus MB-Sicht ist dieses Angebot nach wie vor nicht einigungsfähig. Zwar hat sich die Arbeitgeberseite bewegt und ein – leicht – verbessertes Angebot vorgelegt. Allerdings bewegt sich dieses Angebot maximal am unteren Ende dessen, was der MB in diesem und dem letzten Jahr an anderen Tariftischen abgeschlossen hat. Bislang wurde auch noch nicht überzeugend dargelegt, dass mit dem avisierten neuen Entgeltsystem und den damit verbundenen „Kompetenzstufen“ eine echte Verbesserung für alle ärztlichen Beschäftigten einhergeht. Sollte der MB somit einer solchen Idee grundsätzlich nähertreten, sind auch hier weitere Verbesserungen dringend notwendig. Daher werden nun die derzeitigen Zwischenstände nach zwei Verhandlungsrunden von den MB Tarifgremien diskutiert und bewertet. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 2. und 3. September in Berlin statt. Danach wird der MB in einem Netzwerktreffen über den dann aktuellen Stand berichten.