Sichtlich von den Verhandlungen mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes mitgenommene Arbeitgebervertreter erklärten, sich unter den gegebenen Umständen nicht zu substantiellen Verhandlungen in der Lage zu sehen. Dementsprechend legten sie auch weiterhin kein formales Angebot, sondern lediglich einen Sondierungsvorschlag vor – allerdings verbunden mit dem Hinweis, im Rahmen dieser Verhandlungsrunde werde man keinerlei Nachbesserungen vornehmen.
Insofern konnte es nicht überraschten, dass die Vorstellungen der VKA wenig Brauchbares enthielten: Statt nachhaltiger Entgeltentwicklungen will die VKA die Ärztinnen und Ärzte mit Einmalzahlungen abspeisen, die zudem nicht einmal den gesetzlichen Rahmen von 3.000 € ausschöpfen. Erst ab Januar 2024 sehen die Arbeitgeber Raum für lineare Erhöhungen im Umfang von 2,0 Prozent. Darüber hinaus besteht die VKA auf einer deutlich längeren Laufzeit als die von uns geforderten zwölf Monate.
Was auf den ersten Blick wie eine klare Aufforderung zu weiteren Arbeitskampfmaßnahmen aussieht, war wohl der verzweifelte Versuch, in Wirklichkeit nicht gegebene Verhandlungsfähigkeit wenigstens zu simulieren. Nach intensiver Diskussion vereinbarten beide Seiten die Fortsetzung der Verhandlungen am 26. und 27. April 2023. Die Verhandlungskommission erwartet dann klare Signale der Arbeitgeberseite für eine Lösung des Konflikts. Ansonsten droht tatsächlich eine Eskalation dieser Tarifrunde zwischen MB und VKA.
Wie geht es weiter?
Treffen Sie die MB-Verhandler in einem nächsten Netzwerktreffen am
20. April 2023
20:00 Uhr bis ca.22:00 Uhr
per Zoom. Hierzu laden wir Sie herzlich ein.
Das Treffen findet am Donnerstag, den 20. April 2023 in der Zeit von 20:00 bis ca. 22:00 Uhr über Zoom statt. Um den Zugangslink zu erhalten, reicht eine Nachricht an maahs@marburger-bund.de. Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme.
Die VKA hat in der kommenden Runde die Chance, endlich in substanzielle Gespräche einzusteigen und für die 55.000 Ärztinnen und Ärzten an kommunalen Kliniken zu einem wertschätzenden Ergebnis zu gelangen. Allerdings muss der betroffenen Ärzteschaft bewusst sein, dass die Arbeitgeber sich abermals hartleibig zeigen könnten. Deshalb gilt es, sich parallel auf weitere Arbeitskampfmaßnahmen einzustellen, die der MB nun bereits vorbereitet. Ein entsprechender Termin für einen weiteren Warnstreiktag wird gerade abgestimmt und dann zeitnah kommuniziert.