• Der Ärmel hoch-Kampagne mangelt es an Kreativität und Durchschlagskraft

    Pressemitteilung
    Susanne Johna: Bund, Länder und Kommunen müssen ihre Anstrengungen bei der Impf-Aufklärung verstärken
    01.Juli 2021
    „Der Impfmotor darf nicht ins Stottern geraten. Wenn in den Sommermonaten deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung steht, muss auf allen Ebenen mehr denn je dafür geworben werden, die Impfung gegen Corona auch tatsächlich wahrzunehmen. Leider mehren sich die Anzeichen, dass ein größer werdender Teil der noch Ungeimpften der Impfung skeptisch bis ablehnend gegenübersteht“, erklärte heute Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, unter Verweis auf Ergebnisse der jüngsten Erhebung des COSMO-Projekts (COVID-19 Snapshot Monitoring) der Universität Erfurt mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und weiteren Partnern.
    Susanne Johna: Bund, Länder und Kommunen müssen ihre Anstrengungen bei der Impf-Aufklärung verstärken (Foto Pixabay)
    Susanne Johna: Bund, Länder und Kommunen müssen ihre Anstrengungen bei der Impf-Aufklärung verstärken (Foto Pixabay)

    „Die Bundesregierung muss die Informationskampagne zur Corona-Impfung dringend intensivieren. Die bisherigen Maßnahmen greifen zu kurz und gehen an Millionen Menschen komplett vorbei. Wo sind die Spots unmittelbar vor der Hauptnachrichtensendung, wo sind die mehrsprachigen Video-Testimonials mit einflussreichen Prominenten, die sich direkt an nichtdeutsche Mitbürgerinnen und Mitbürger richten? Bestehende Sorgen müssen ernst genommen und beantwortet werden. Mit ein paar Plakaten und Filmchen auf YouTube ist es nicht getan. Der ganzen Kampagne mangelt es an Kreativität, Durchschlagskraft und zielgruppenspezifischer Ausrichtung“, kritisierte Johna.

    Aus der COSMO-Erhebung geht hervor, dass seit Anfang Mai das Vertrauen in Impfungen sinkt. Gleichzeitig steigt das Informationsbedürfnis und auch die Überzeugung man könne sich auf den Impfschutz der Anderen verlassen. Das Buchen der Termine auf Internetportalen ist der Umfrage zufolge für viele Menschen eine Herausforderung, insbesondere für ältere Menschen und für Nicht-Muttersprachler. Die COSMO-Studie weist deutlich auf mögliche Sprachbarrieren hin. Die daraus resultierende Empfehlung der Studienautoren, kultursensitive Gesundheitskommunikation zu betreiben, um die Impfakzeptanz und die Impfbereitschaft zu stärken, unterstützt der Marburger Bund ausdrücklich.

    „Wir müssen auch diejenigen erreichen, die weder in ein Impfzentrum noch in eine Arztpraxis kommen. Gerade mit Blick auf den Herbst und die dann vermutlich wieder steigenden Infektionszahlen sollten Bund, Länder und Kommunen ihre Anstrengungen bei der Aufklärung über Covid-19 und der Information über den großen Nutzen einer Impfung gegen das Coronavirus unbedingt verstärken. Die Impfquoten sind noch viel zu niedrig, selbst in der Altersgruppe über 60 sind erst etwa 60 Prozent der Menschen vollständig geimpft“, sagte Johna.