„Will man die aktuellen Gespräche zusammenfassen, reichen drei Worte: intensiv, aber unergiebig“, resümierte Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes, die gestrigen Verhandlungen mit den Vertretern der VKA. Die Arbeitgeberseite zeige bislang wenig Bereitschaft, pragmatische und praktikable Schritte zur Reduzierung der Arbeitsbelastung mitzugehen.
Intensiv wurden das Thema Bereitschaftsdienst und die Forderungen des Marburger Bundes nach einer Präzisierung der derzeitigen Regelungen diskutiert. „Die VKA stellt sich immer noch auf den Standpunkt, eine trennschärfere Begrenzung von Bereitschaftsdiensten würde die Arbeit an Krankenhäusern deutlich erschweren. Das Gegenteil ist richtig: Eindeutige, verbindliche und leichter handhabbare Regelungen schaffen Rechtsklarheit und führen zu mehr Arbeitszufriedenheit. Daran sollten die Arbeitgeber auch ein Eigeninteresse haben: Die Zukunftsfähigkeit von Krankenhäusern hängt ganz maßgeblich von den Arbeitsbedingungen ab, die sie Ärztinnen und Ärzten bieten“, sagte Twardy.
Mit Blick auf die für Mitte Dezember angesetzte dritte Verhandlungsrunde forderte Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes, konkrete Vorschläge der VKA zur Präzisierung der Obergrenzen für Bereitschaftsdienste, zur Limitierung der Rufbereitschaften und zur Erhöhung der Gehälter. „Die kommunalen Arbeitgeber müssen jetzt ihre Hausaufgaben machen und sich endlich aus ihrer starren Defensive herauswagen. Nur dann können Ergebnisse erzielt und eine Verschärfung des Tarifkonflikts vermieden werden“, sagte Botzlar.