Darüber hinaus seien die Universitätsklinika in erheblichem Ausmaß von einer nicht hinreichenden Finanzierung der Investitionsmittel durch die Länder betroffen, so dass es einen massiven Investitionsstau in Gebäude und Gerätschaften gebe. Die neue Bundesregierung solle deshalb eine Kofinanzierung der Investitionskosten der Universitätsklinika durch Bund und Länder ermöglichen.
Besonderen Handlungsbedarf sieht die AG Med bei der IT-Infrastruktur der Universitätsklinika. Damit die Hochschulmedizin ihre Vorreiterrolle als Innovationsmotor der Digitalisierung im Gesundheitswesen wahrnehmen könne, müsse die neue Bundesregierung die notwendigen Investitionen in die digitale Infrastruktur der Hochschulmedizin sicherstellen, insbesondere durch eine langfristige Finanzierung des Netzwerkes Universitätsmedizin sowie der Medizininformatik-Initiative.
Auch die anstehende Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung müsse finanziell abgesichert werden. Mehrkosten, die durch die Umsetzung entstünden, dürften nicht auf die medizinischen Fakultäten entfallen.
Außerdem fordert die AG Med die künftige Bundesregierung dazu auf, die Strukturen der translationalen Forschung in der Hochschulmedizin zu stärken. Insbesondere die Forschung, die den Behandlungen schwerstkranker Patienten zugutekomme, sowie der Aufbau effektiver Präventionsprogramme mittels Zentren für Personalisierte Medizin durch spezialisiertes Personal bedürften einer unterstützenden Infrastruktur an den Universitätsklinika.
Gerade im Bereich der Hochschulmedizin als Innovationsmotor der deutschen Gesundheitswirtschaft sei überdies eine qualitativ hochwertige Krankenversorgung ohne eine adäquate Personalausstattung nicht denkbar. Zu den Kernaufgaben einer neuen Bundesregierung gehöre es daher, eine angemessene Personal- und Ressourcenausstattung der Universitätsklinika im bestehenden System der Krankenhausfinanzierung sicherzustellen, so die AG Med.
Abschließend spricht sie sich für eine Stärkung der klinischen Forschung, u.a. durch eine Fortführung der erfolgreich etablierten Clinical-Scientist- Programme, aus. Die Covid-19-Pandemie habe gezeigt, dass klinische Forschung bessere Ressourcen und schnellere Genehmigungsverfahren benötige.
In der Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin sind folgende Institutionen vereint:
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
Präsident: Univ.-Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede
Bundesärztekammer
Präsident der Ärztekammer Hamburg
Dr. Pedram Emami
Bundesvereinigung der Landeskonferenzen ärztlicher und zahnärztlicher Leiter von Kliniken, Institutionen und Abteilungen der Universitäten und Hochschulen Deutschlands
Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Christian Ohrloff
Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V.
Geschäftsführender Vorstand: Lucas Thieme
Deutsche Gesellschaft für Medizinrecht
Präsident: Dr. Albrecht Wienke
Hochschulrektorenkonferenz
Vizepräsidentin mit dem Schwerpunkt „Hochschulmedizin und Gesundheitswissenschaften“: Univ.-Prof. Dr. Kerstin Krieglstein
Marburger Bund
Vorsitzende: Dr. Susanne Johna
Medizinischer Fakultätentag
Präsident: Univ.-Prof. Dr. Matthias Frosch Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V.
Vorsitzender des Vorstandes: Univ.-Prof. Dr. Jens Scholz
Deutscher Hochschulverband
Präsident: Univ.-Prof. Dr. Bernhard Kempen
- Wortlaut der Stellungnahme(309.0 KB, PDF)