Noch schwerwiegender ist die Entscheidung der Länder, die Abiturbestenquote von 20 auf 30 Prozent zu erhöhen. Damit wird die Überbetonung der Abiturnote noch weiter verstärkt. „Wir haben uns immer dafür ausgesprochen, Kriterien für die Berufseignung größeres Gewicht zu geben. Es wäre deshalb besser gewesen, die Kultusminister hätten den Mut gehabt, die bisherigen Hauptquoten zu einer neuen Hauptquote zusammenzuführen. In dieser neuen Quote wären die Ergebnisse des Schulabschlusses niedriger als bisher zu gewichten und weitere Auswahlkriterien mit entsprechender Aussagekraft, wie beispielsweise Sozialkompetenz und Motivation, stärker und möglichst bundeseinheitlich zu berücksichtigen“, erklärte Banas.
Die neue Eignungsquote im Umfang von 10 Prozent anstelle der bisherigen Wartezeitquote von 20 Prozent ist deutlich zu niedrig angesetzt, um den damit verfolgten Zweck einer schulnotenunabhängigen Auswahl zu fördern. „Völlig inakzeptabel ist es, dass die Langzeitwartenden durch die jetzt vorgesehene Lösung faktisch mit leeren Händen dastehen. Die Übergangsfrist von zwei Jahren ist viel zu kurz bemessen, um diesen Bewerberinnen und Bewerbern noch eine Chance auf einen Studienplatz zu geben“, kritisierte Banas.
Auch die Landarztquote könne allein schon aufgrund ihres Zwangscharakters keine Lösung sein. „Kein Bewerber kann bereits vor Aufnahme des Studiums sicher wissen, für welche Fachrichtung und Lebensplanung er sich nach Erhalt der Approbation entscheiden möchte“, so Banas.
Kultusministern fehlt der Mut zu grundlegender Reform
Pressemitteilung
Neues Zulassungsverfahren zum Fach Medizin
07.Dezember
2018
Victor Banas, Vorsitzender des Sprecherrates der Medizinstudierenden im Marburger Bund