„Franziska Schlosser hat furchtlos und mit bewundernswertem Engagement und Leidenschaft in ihrer Klinik in den beiden letzten Tarifrunden Warnstreiks organisiert und damit maßgeblich dazu beigetragen, dass der Marburger Bund auch beim Helios-Konzern mit Mitteln des Arbeitskampfes agieren kann. Sie hat sich dabei stets schützend vor ihre Kolleginnen und Kollegen gestellt, falsche Informationen ihrer Geschäftsleitung richtiggestellt und hat als unverzichtbare Multiplikatorin der gewerkschaftlichen Arbeit des Marburger Bundes gehandelt“, würdigte die 1. Vorsitzende des Bundesverbandes, Dr. Susanne Johna, das gewerkschaftliche Engagement von Franziska Schlosser, die seit 23 Jahren an der Hamburger ENDO-Klinik des Helios-Konzerns tätig ist.
Als Mitglied der Verhandlungskommission des Marburger Bundes setze sie sich ein für die Arbeitsbedingungen ihrer Kolleginnen und Kollegen in den zahlreichen Kliniken des Helios-Konzerns, immer mit einem Blick für das Ganze. Sie habe sich nicht mundtot machen lassen und für ihren Einsatz letztlich einen hohen Preis gezahlt, als die Helios-Geschäftsführung der ENDO-Klinik in Hamburg mittels einer schlecht inszenierten Erzählung ihr Arbeitsverhältnis fristlos kündigte. „Das Vorgehen des Konzerns stellt nicht nur einen Angriff auf eine langjährige ärztliche Mitarbeiterin dar, es ist auch ein bislang einmaliger Angriff auf unsere gewerkschaftliche Interessenvertretung und damit auf fundamentale Grundrechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagte Johna und fuhr fort: „Franziska Schlosser hat sich durch ihren Einsatz und ihre ungebrochene Gegenwehr gegen die Einschüchterungsversuche der Arbeitgeberseite um die Sache der angestellten Ärzteschaft verdient gemacht. Ihr Engagement, ihr Widerstand und ihre Haltung, mit der sie für ihre Überzeugungen eintritt, sind ein ausgezeichnetes Beispiel für gewerkschaftliches Engagement, ein Beispiel für uns alle.“
Franziska Schlosser hob die große Unterstützung durch den Landesverband Hamburg hervor und dankte allen, die ihr Solidarität bekundet haben. „Wir müssen uns gegenseitig stark machen, wenn wir zukünftig gegen solche Konzerne wie Helios bestehen wollen. Ich finde Helios‘ Methoden der Machtausübung durchweg verlogen, unehrenhaft und menschenverachtend. Egal wie meine berufliche Zukunft aussehen wird, ich bin bereit, weiterhin gegen die Machenschaften von Helios zu kämpfen“, bekräftigte sie in ihrer Dankesrede.
Franziska Schlosser geht mit Unterstützung des Marburger Bundes Hamburg gegen die fristlose Kündigung ihres Arbeitsverhältnisses vor. Zwischenzeitliche Versuche des Helios-Konzerns, durch einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung dem Marburger Bund einen Maulkorb in dieser Sache zu verpassen, sind krachend gescheitert. Der Kammertermin zur Fortsetzung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens von Franziska Schlosser ist vom Arbeitsgericht Hamburg für den 21. November 2023 angesetzt worden.