„Das Projekt DEMIS war bisher keine Erfolgsgeschichte des Robert-Koch-Instituts. Es ist gut, dass das Bundesgesundheitsministerium der Realisierung des Projekts nun größere Priorität gibt und zusätzliche Expertise einbindet. Wir brauchen ein funktionstüchtiges Infektionsmeldesystem, das alle Beteiligten, also auch Arztpraxen und Krankenhäuser, digital miteinander vernetzt und ein schnelles Reagieren der Behörden ermöglicht. Die Daten über positive Testergebnisse müssen möglichst in Echtzeit verfügbar sein und nicht erst Tage später. Nur so kann es gelingen, übertragbare Infektionskrankheiten wie COVID-19 wirksam einzudämmen. Die aktuellen Coronavirus-Ausbrüche zeigen, wie wichtig eine schnelle Übermittlung von Testergebnissen ist, um ein genaues Bild des Infektionsgeschehens zu erhalten“, sagte Johna.
Die Bundesregierung habe angekündigt, die digitale Infrastruktur im Gesundheitswesen auszubauen. Gerade bei der Bekämpfung und Eindämmung von übertragbaren Infektionskrankheiten werde deutlich, so Johna, dass die Anstrengungen intensiviert werden müssten. „Wir können es uns nicht leisten, Projekte wie DEMIS über Jahre schleifen zu lassen. Die Corona-Warn-App ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell ein Projekt zum Ziel geführt werden kann, wenn der politische Wille da ist. Die gleiche Zielstrebigkeit wünschen wir uns bei der Weiterentwicklung des Meldesystems für den Infektionsschutz, das dann beispielsweise auch für die Übermittlung von Antibiotika-Resistenzen genutzt werden kann.“
Susanne Johna: „Wir brauchen ein funktionstüchtiges Infektionsmeldesystem“
Pressemitteilung
MB-Vorsitzende begrüßt erste Fortschritte bei der elektronischen Übermittlung von Erregernachweisen
25.Juni
2020
Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes