„Auch unter den üblichen Bedingungen außerhalb einer Pandemie häufen Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken mehr als 65 Millionen Überstunden pro Jahr an. Deshalb wäre es erst recht unter den erschwerten Bedingungen einer Pandemie nicht akzeptabel, Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern erneut zu übergehen. Auch sie sind durch die Behandlung von Covid-19-Patienten körperlich wie psychisch stark belastet“, betonte Johna.
Schon bei der ersten Bonuszahlung im vergangenen Jahr sei eine Unterscheidung zwischen den einzelnen Beschäftigtengruppen nicht zu rechtfertigen gewesen. „Alle gemeinsam haben in den Notaufnahmen, auf den Normalstationen und auf den Intensivstationen unter sehr erschwerten Bedingungen ihr Möglichstes getan, um Patientinnen und Patienten zu helfen. Teamarbeit muss als solche auch anerkannt werden“, bekräftigte die Bundesvorsitzende des Marburger Bundes.
Nach der bisher bekannten Beschlussvorlage soll die Verteilung der Prämien erneut durch die Krankenhäuser vor Ort erfolgen. Dort seien die coronabedingt besonders belasteten Beschäftigten zu identifizieren. „Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass die dezentrale Verteilung über die Häuser vielfach zu Ungerechtigkeiten und Unmut führt. Deshalb muss klargestellt werden, welche Beschäftigtengruppen aufgrund ihrer Belastung in den zurückliegenden Wochen einen Bonus erhalten sollen.“