• Dr. Christoph Polkowski

    Vorsitzender des Bezirks Frankfurt
    • Kandidat für die Kammerwahl 2023
    • Mitglied im Arbeitskreis Fort- und Weiterbildungspolitik
    • Mitglied im Netzwerk Junge Ärztinnen und Ärzte
    • Mitglied in der Tarifkommission der Hessischen Universitätskliniken

     

    Dr. Christoph PolkowskiWarum haben Sie diesen Beruf ergriffen?
    Während der Schulzeit habe ich mich sehr für Naturwissenschaften und Technik interessiert. Ich fand Berufe interessant, die abwechslungsreich sind, einen praktischen Nutzen haben und bei denen man mit Menschen zu tun hat. So bin ich zur Medizin gekommen. Mit der Neuroradiologie habe ich ein Fach gefunden, das auf besondere Weise meine Interessen vereint.

    Hat sich Ihre Vorstellung vom Arzt-Beruf erfüllt?
    Da ich nicht aus einer Ärztefamilie komme und zum Glück nicht oft krank war, hat vor allem mein Hausarzt meine Vorstellung vom Arztberuf geprägt. Dieser hat mir immer das Gefühl vermittelt, dass es beim Arztberuf in erster Linie um die Gesundheit der Menschen geht. Diese Vorstellung hat sich nur bedingt erfüllt. Bürokratie, Status, Zeitmangel, Geld und andere Dinge lenken leider oft von der „Kernkompetenz Gesundheit“ ab.

    Für was sind Sie als Arzt dankbar?
    Ich bin dankbar, dass ich mit meiner Arbeit Wissenschaft und Technik sinnstiftend nutzen und damit anderen Menschen helfen kann, dass mir aufgrund meines Berufes von vielen Menschen Vertrauen geschenkt wird, dass es engagierte Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt gibt, mit denen ich mich austauschen kann und dass ich mich innerhalb des Berufes kontinuierlich weiterentwickeln kann und ständig Neues lerne.

    Ihr Aha-Erlebnis als Arzt?
    Das Gesundheitssystem ist durch Menschen gemacht und kann auch durch Menschen geändert werden. Wenngleich das ein sehr zäher Prozess mit vielen Hürden ist. Aber die ärztliche Selbstverwaltung ist ein Privileg, das es zu nutzen gilt.

    Was muss sich für Ärztinnen und Ärzte dringend ändern?
    Die Probleme sind lange bekannt: Bürokratie, Arbeit zu ungünstigen Zeiten, Probleme mit der Digitalisierung, Mangel an ärztlichem und nicht-ärztlichem Personal, Kommerzialisierung… Die Auflistung ließe sich noch lange fortführen. Was wir allerdings noch viel dringender brauchen als Auflistungen der Probleme sind Lösungen.

    Was haben Sie am Ende Ihres letzten Nachtdienstes gedacht?
    Muss man wirklich erst 24 Stunden in einer Klinik verbringen, um mal sein Kind vom Kindergarten abholen zu können?

    Warum engagieren Sie sich im MB?
    Weil wir gemeinsam mehr bewegen können.

    Über was haben Sie als letztes während Ihrer Arbeitszeit schmunzeln müssen?
    Eine Patientin war wegen einer ambulanten Angiographie bei uns in der Neuroradiologie. Um 8 Uhr musste ich ihr mitteilen, dass sie wegen eines Notfalls später drankommen würde. Als ich sie um 16 Uhr entließ, wirkte ich aufgrund mehrerer weiterer Notfälle wohl etwas erschöpft, weswegen sie mir freundlich aufmunternd zum Abschied „nun aber hoffentlich einen ruhigen Feierabend“ wünschte. Da musste ich kurz schmunzeln - bis zum „Feierabend“ waren es noch 16 Stunden.