Ärztin in der Weiterbildung (Allgemeinmedizin)
Ich bin Ärztin, weil…
...ich (ganz klischeemäßig) Menschen helfen will. Meine Arbeit als Hausärztin macht mir trotz der Widrigkeiten die meiste Zeit sehr viel Spaß. Ich finde es spannend, vom Baby bis zur 100-Jährigen Menschen zu begleiten und zu behandeln. Wenn es mir in der Praxis zu ruhig wird, kann ich das fehlende Adrenalin als Notärztin in der Präklinischen Medizin super ausgleichen.
Mein Arbeitsplatz der Zukunft soll…
...weiterhin so vielseitig, aber weniger von finanziellen Dingen abhängig sein. Ich wünsche mir, dass es mir und uns Ärztinnen und Ärzten besser möglich ist, den Menschen in den Mittelpunkt stellen zu können und den Patienten die medizinisch sinnvollste Therapie zukommen lassen, ohne die jetzigen dauernden ökonomischen Einschränkungen. Außerdem hoffe ich, dass die Digitalisierung endlich Fahrt aufnimmt, ich beispielsweise Befunde von Kolleg*innen schneller und zuverlässiger erhalte, sich die Kommunikation interdisziplinär vereinfacht und damit die Patientenversorgung verbessert wird sowie Energie und Ressourcen gespart werden.
Sätze, die ich als Ärztin nicht mehr hören will, sind…
- „Wir möchten unsere Kinder nicht impfen lassen!“
- „Die jungen Ärzte können doch froh sein - früher haben wir 48/72/96-Stunden-Dienste gemacht!“
- „Wenn sie schwanger sind, dann können sie nicht als Ärztin weiterarbeiten; dann sind sie ab jetzt im Berufsverbot!“
- Und was ich nicht mehr sagen will: „Das tut mir leid, das bezahlt Ihre Krankenkasse nicht.“
Der Marburger Bund bedeutet für mich…
...nicht alles hinnehmen zu müssen, sondern aktiv für Verbesserungen zu sorgen. Die Gemeinschaft gleichgesinnter, netter Kolleginnen und Kollegen, die Möglichkeit mich mit anderen jungen und älteren Ärztinnen und Ärzten in ganz Deutschland zu vernetzen, zu diskutieren und gemeinsam das Arbeiten im Gesundheitswesen weniger gesundheitsgefährdend zu machen!