Der Marburger Bund fordert für die Beschäftigten der Medizinischen Dienste eine lineare Erhöhung der Entgelttabelle um 9,5 % ab dem 1. Juli 2022; der sich so ergebende Betrag soll auf den nächsten 5-Euro-Betrag aufgerundet werden.
„Auch die bundesweit über 2.000 Ärztinnen und Ärzte bei den Medizinischen Diensten müssen endlich für ihre gute und wichtige Arbeit angemessen entlohnt werden“, betonte Katharina von der Heyde, Geschäftsführerin des Marburger Bund Hamburg. „Durch ein geschlossenes Auftreten beim Warnstreik können wir mehr Druck auf die Arbeitgeber ausüben, um eine angemessene Entgelterhöhung durchzusetzen.“
Kein attraktiver Arbeitgeber
Die betroffenen Ärztinnen und Ärzte streikten für eine angemessene Vergütung ihrer Arbeit. Schon lange halten sie es für erforderlich, dass der Arbeitgeber ihrer Arbeit über die Vergütung hinaus mehr Wertschätzung entgegenbringt. „Die Arbeitgeberseite beklagt sich einerseits über vermehrte Abwanderung von Arbeitskräften und scheint andererseits immer noch die Ansicht zu vertreten, dass die Arbeit beim MD in hohem Maße attraktiv für neue Kolleginnen und Kollegen sei“, sagte Dr. Till Wieman, ärztlicher Gutachter beim Medizinischen Dienst Nord. „Dies ist meiner Meinung nach aber schon lange nicht mehr der Fall.“
Seit September des vergangenen Jahres hat der Marburger Bund mit den Vertretern der Medizinischen Dienste der Länder und des Bundes für eine angemessene Steigerung der Gehälter verhandelt. Doch auch nach insgesamt vier Verhandlungsrunden konnte kein zufriedenstellendes Ergebnis für die ärztlichen Beschäftigten erreicht werden. Die Arbeitgeberseite hat sich bisher geweigert, über ihr „finales“ Angebot vom 21. November 2022 hinauszugehen. Dieses Angebot wurde jedoch von den MB-Gremien als nicht akzeptabel abgelehnt.
Nach einem ganztägigen Warnstreik der Ärztinnen und Ärzte im Geltungsbereich des TV MDK-T (Version Ärzte) in den Bundesländern Niedersachsen und des Saarlands am 19. April wollten nun alle übrigen Ärztinnen und Ärzte mit ihrer Arbeitskampfmaßnahme am 25. April Bewegung in die Verhandlungen bringen.